aktuell 169.971 Weine und 25.125 Produzenten, davon 3.386 klassifizierte Produzenten.
Die „Bischöflichen Weingüter Trier“ mit Hauptsitz in Trier sind im Jahre 1966 durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Weingüter der Gesellschafter hervorgegangen. Die Gesellschafter sind „Hohe Domkirche Trier“ (gegr. 1851), das „Bischöfliche Priesterseminar Trier“ (gegr. 1773) und das „Bischöfliches Konvikt Trier“ (gegr. 1840). Alle drei verfügen somit über eine äußerst lange Tradition im Weinbau und gehörten zu den Gründungsmitgliedern des Verbands der Naturweinversteigerer (heute VDP), dessen damaliger Philosophie der Erzeugung von Weinen mit „natürlichem Alkoholgehalt“ sich die Bischöflichen Weingüter Trier auch heute verpflichtet fühlen. Als Geschäftsführer leitet Dr. Karsten Weyand das Weingut. Für die Önologie ist Johannes Becker verantwortlich; als Weingutsmanager fungieren Klaus Backes und Stephan Bigus.
Die Bischöflichen Weingüter Trier bewirtschaften originär rund 100 Hektar Weinberge. Seit 2003 gehört auch das Weingut Friedrich-Wilhelm-Gymnasium zum Besitz. Die Weingüter sind gemeinsam mit etwa 130 Hektar Rebfläche an Mosel, Saar und Ruwer in zahlreichen Spitzenlagen vertreten. An der Mosel sind dies beispielsweise Apotheke (Trittenheim), Domprobst und Himmelreich (Graach), Goldtröpfchen (Piesport), Treppchen (Erden), Würzgarten (Ürzig) sowie Matheisbildchen (Bernkastel). An der Saar sind es die Einzellagen Hofberg (Falkenstein), Altenberg (Kanzem), Kupp und Herrenberg (Ayl), sowie Kupp und Scharzhofberg (Wiltingen). Und an der Ruwer sind dies die Einzellagen Marienholz (Eitelsbach), sowie Kehrnagel und Nies’chen (Kasel).
Oberste Priorität bei der Herstellung der Weine haben Qualität und Charakter. Dazu zählen die Wahrung traditioneller handwerklicher Techniken (geerntet und ausgelesen wird zu rund 70% von Hand), ein nachhaltiger Weinbau sowie der Respekt vor der Natur und vor den Menschen. Die Trauben werden auf dem Scharzhof an der Saar und auf dem Duisburger Hof an der Ruwer gekeltert. Der Ausbau der Weine erfolgt mitten in der Trierer Innenstadt in den bis in die Römerzeit zurückreichenden weitläufigen Kellergewölben. Die Bischöflichen Weingüter Trier haben es sich zur Aufgabe gemacht, den aufwändigen und arbeitsintensiven Steillagenweinbau zu erhalten und das damit verbundene Weinkulturerbe entlang der drei Flusstäler zu schützen. Das ist gemäß Zielsetzung nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region, sondern auch international von unermesslichem Wert.
Der Schwerpunkt liegt mit etwa 90% auf dem Riesling. Der Rest sind die Weißweinsorten Weißburgunder (Pinot Blanc) und Elbling sowie die Rotweinsorten Spätburgunder (Pinot Noir), Frühburgunder und St. Laurent. Die Qualitätshierarchie besteht aus den Stufen der Dom- und Schieferkollektion als Guts- bzw. Rebsortenweine, Ortsweinen und Einzellagenweinen. Jede Stufe hat ein eigenes Etikett, für das bei den Orts- und Einzellagenweinen ein im Keller gefundener Druckstein des Jahrgangs 1902 des Bischöflichen Priesterseminars Trier als Vorlage diente. Der Ausbau der Weine erfolgt in Edelstahl oder traditionell-klassisch in 240 Fuderfässern aus Eiche sowie einigen Doppelstückfässern ohne Zusatz von Reinzuchthefen. Hochwertige Rieslingweine und alle Burgunderweine werden grundsätzlich im Fuder oder Doppelstückfässern vergoren und ausgebaut und anschließend unmittelbar vor der nächsten Ernte auf Flaschen gefüllt. Einige Weine wie Réserven und Spätburgunder werden im Fuder und Doppelstück deutlich länger vinifiziert. In geeigneten Jahren werden auch Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweine gekeltert. Es werden auch traditionell flaschenvergorene Sekte, z. B. Scharzhofberger produziert. In der Schatzkammer lagern viele alte Rieslingjahrgänge.