aktuell 161.975 Weine und 24.803 Produzenten, davon 2.923 klassifizierte Produzenten.
Das französischen Weingut liegt in der Gemeinde Moulis-en-Médoc im Bereich Moulis, einer der kommunalen Appellationen im Médoc (Haut-Médoc, Bordeaux). Bei der Bordeaux-Klassifizierung nach dem alten nun nicht mehr gültigen System wurde es zuletzt im Jahre 2003 als „Cru Bourgeois Exceptionnel“ eingestuft. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war die Familie Gressier Eigentümer von Rebflächen namens Grand-Poujeaux. Der ausgedehnte Besitz wurde im Jahre 1806 vom Händler André Castaing erworben. Im Jahre 1820 kam es zu einer ersten Erbteilung, aus der in der Folge die drei eigenständigen Weingüter Château Gressier Grand-Poujeaux, Château Maucaillou und Château Poujeaux hervorgegangen sind.
Ein anderer Erbteil bestand aus einem damals namenlosen Teil. Als dieser im Jahre 1860 abermals aufgeteilt wurde, musste ein Name gefunden werden. Angeblich ergab sich dieser nach einem Zitat des berühmten englischen Dichters Lord Byron (1788-1824). Bei einem Besuch im Bordeaux machte der sehr melancholische Künstler die Bekanntschaft mit dem Moulis-Wein, fühlte sich nach dem Genuss schlagartig besser und ledig all seiner Sorgen und prägte den Begriff „getting rid of the blues“ (frz. „chasser le spleen“, sinngemäß „verscheuchen schlechter Laune“). Eine andere Version schreibt aber den Ursprung des Namens dem französischen Schriftsteller Charles-Pierre Baudelaire (1821-1867) zu, der in der Nähe auf Urlaub war. Eines der Themen seines berühmten Gedichtbandes „Les Fleurs du Mal“ hieß „Spleen et Ideal“.
Nach dem Ende der Castaing-Ära im Jahre 1909 kam es zu mehreren Besitzwechseln und durch die ReblausKatastrophe, den Zweitem Weltkrieg (1939-1945) und daraus resultierenden wirtschaftlichen Problemen zum Niedergang. Mitte der 1970er-Jahre wurde das Gut von der Taillan-Gruppe unter der Leitung von Jacques Merlaut (+2008) erworben. Seiner Tochter Bernadette Villars gelang die erfolgreiche Wiederbelebung, nach deren tragischen Tod wird es seit dem Jahre 1992 von deren Tochter Claire Villars-Lurton geleitet. Die Weinberge umfassen 72 Hektar Rebfläche und sind mit Cabernet Sauvignon (50%), Merlot (45%), Petit Verdot (3%) und Cabernet Franc (2%) bestockt. Der langlebige Rotwein reift bis 24 Monate in zu 50% neuen Barriques. Die Zweitweine heißen „L’Ermitage de Chasse-Spleen“ und „L’Oratoire de Chasse-Spleen“.
Bild: © Benjamin Zingg - Switzerland