Das Weingut liegt in der Gemeinde
Sauternes im gleichnamigen Bereich in
Graves (Bordeaux). Der Ursprung liegt im Jahre 1709, als das Anwesen von Romain de Filhot (1641-1710) gekauft wurde. Sein Nachkomme Gabriel Barthélémy Romain de Filhot war Parlamentspräsident von Bordeaux und erweiterte den Besitz 1788 durch Kauf des
Château Coutet. In diesem Jahr bewertete der spätere US-Präsident Thomas
Jefferson (1743-1826) das Château Filhot als bestes Sauternes-Gut nach dem
Château d’Yquem. Der Besitzer verlor aber bei der Französischen Revolution 1794 seinen Kopf. Seine Tochter Joséphine Geneviève Filhot heiratete 1807 den Marquis de Lur-Saluces, Antoine Marie Henry Amédée (Besitzerfamilie des Château d’Yquem). In der Ägide des Sohnes Romain-Bertrand de Lur-Saluces (1810-1876) wurde das prachtvolle Château erbaut. Einige Jahre hieß das Gut „Château Sauternes“, erhielt aber ab 1901 wieder seinen alten Namen. Bei der
Bordeaux-Klassifizierung 1855 wurde das Gut als „Deuxième Cru Classé“ klassifiziert.
Das Anwesen blieb dann bis zum Jahre 1935 in Eigentum der Familie Lur-Saluces. In diesem Jahr wurde es von der Comtesse de Durieu Lacarelle (Schwester des Marquis de Lur-Saluces) erworben und später von ihrem Sohn Louis de Durieu Lacarelle in den 1970er Jahren modernisiert. Schließlich wurde es im Jahre 1976 vom Comte Henri de Vaucelles gekauft, der die Rotweinproduktion aufgab. Heute wird er in der Führung von Sohn Gabriel de Vaucelles unterstützt. Der Gesamtbesitz beträgt 350 Hektar Landfläche, davon sind aber „nur“ 62 Hektar mit Reben bestockt. Das sind die Weißweinsorten Sémillon (60%), Sauvignon Blanc (36%) und Muscadelle (4%) Der Wein wurde lange Zeit fast ausschließlich in Glasfasertanks und nur fallweise mit geringem Holzeinsatz ausgebaut. Dann erfolgte eine Philosophie-Änderung, seit einigen Jahren wird der edelsüße Wein in Stahltanks langsam vergoren und 24 bis 36 Monate in zu einem Drittel neuen Barriques ausgebaut. Ein trocken ausgebauter Wein wird unter der Bezeichnung „Chateau du Pineau Rey Sec“ produziert.