aktuell 159.010 Weine und 24.646 Produzenten, davon 2.773 klassifizierte Produzenten.
Das historisch bedeutende Weingut liegt in der Gemeinde Wiltingen (Bereich Saar) im deutschen Anbaugebiet Mosel. Der Ursprung geht auf eine Schenkung an das Kloster St. Marien im Jahre 700 zurück. Das Kloster betrieb in der Folge Weinbau auch im Bereich der heutigen berühmten Lage Scharzhofberg. Im Jahre 1037 wird in einer Urkunde der Kernbereich des heutigen Scharzhofes als Besitz bestätigt. Im Güterverzeichnis des Klosters wird der Name „Scharz“ erstmals im Jahre 1340 erwähnt. Nach der Säkularisation unter Napoleon (1769-1821) wurde das Gut 1797 versteigert. Durch Heirat kam ein Teil davon im Jahre 1837 in Besitz von Felix Müller (1810-1888). Unter seinem Sohn Egon Müller I. (1853-1932) kam es in Alleinbesitz der Familie, dieser brachte das Gut in den folgenden Jahren zu großem Erfolg und Renommée mit erfolgreichen Teilnahmen an Weltausstellungen.
Sein Enkel Egon Müller III. (1919-2001) übergab im Jahre 1991 an seinen Sohn Egon Müller IV., der den Betrieb nun in bereits fünfter Familiengeneration führt. Mit dem Jahrgang 2000 löste der neue Kellermeister Stefan Fobian den Jahrzehnte lang im Scharzhof erfolgreich tätigen Horst Frank ab. Die Weinberge umfassen insgesamt 16 Hektar Rebfläche in der berühmten namensgebenden Lage Scharzhofberg (7 ha), in der im Alleinbesitz befindlichen Lage Braune Kupp (4 ha) sowie in der Lage Kupp. Es wird fast ausschließlich die Sorte Riesling kultiviert (95%).
Die Weinlese erfolgt nach dem Reifegrad der Trauben in mehreren Tranchen, die getrennt vinifiziert und abgefüllt werden. Es werden ausschließlich restsüße Weine bis Trockenbeerenauslese und Eiswein erzeugt. Fünf bis sechs verschiedene Auslesen in einem Jahr sind keine Seltenheit. Der Ausbau erfolgt prinzipiell in großen Holzfässern. Die Spitzenweine des Hauses tragen eine goldene Kapsel (früher war am Etikett „feinste Auslese“ enthalten). Die Rieslinge zählen zu den besten und teuersten Weinen der Welt und erzielen bei Auktionen Rekordpreise. Bei der VDP-Weinversteigerung 2011 im Kloster Eberbach erzielte eine 1999er Scharzhofberger TBA 6.433 Euro. Bereits 1954 wurde das Weingut „Le Gallais“ in Wiltingen übernommen. Die Weine aus der Lage Braune Kupp werden unter diesem Label vermarktet. Mit dem Weingut „Kastel Belá“ des Barons Ullmann im Süden der Slowakei nahe der ungarischen Grenze gibt es ein Joint Venture, dort werden trockene Rieslinge erzeugt. Das Weingut ist Mitglied im VDP (Verband deutscher Prädikatsweingüter), sowie bei der renommierten Vereinigung PFV (Primum Familiae Vini).
Bild: Von Helge Klaus Rieder - Eigenes Werk, CC0, Link