Das Weingut liegt in der Gemeinde Mertesdorf-Lorenzhof direkt an der Ruwer im deutschen Anbaugebiet
Mosel. Die Karlsmühle gilt als die älteste Gesteinsmühle nördlich der Alpen. In der Nähe fand man Gebäudereste, die auf eine römische Mühle schließen lassen. Die Römer zersägten hier aus Italien herbeigeschafften Marmor und Muschelkalkplatten für die Prachtbauten in Trier. Der römische Dichter
Ausonius (310-395) beschreibt in seinem um 370 entstandenen Gedicht „Mosella“ eine Bootsfahrt auf der Mosel und ihren Nebenflüssen. Darin berichtet er auch von der Ruwer:
Die Ruwer dreht in schwindelnden Wirbeln die kornzermahlenden Steine und zieht die kreischenden Sägen durch glatte Marmorblöcke. Ab 1457 war die Mühle in Besitz des Klosters St. Maximin in Trier. Johann Karls erwarb sie im Jahre 1803 bei der Auflösung des Klosters und gab ihr den heutigen Namen. Seit dieser Zeit wird von der Familie und ihren Nachkommen Weinbau betrieben. Im Jahre 1889 heiratete Peter Geiben in die Familie ein, dessen gleichnamiger Enkel das Gut seit Ende der 1970er-Jahre führt. Zum Besitz gehört auch ein Hotel, das derzeit verpachtet Ist.
Die Weinberge umfassen 12,5 Hektar Rebfläche in den Einzellagen
Kehrnagel und
Nies’chen (Kasel), sowie der im Alleinbesitz befindlichen sehr steil terrassierten Hänge Felslay und Mäuerchen (Lorenzhof). Die Weine der letzteren zwei Einzellagen werden aber zumeist unter der Sammelbezeichnung
Lorenzhöfer vermarktet. Die Rebflächen sind zum Großteil mit dem Riesling (11 ha), sowie kleineren Mengen Müller-Thurgau, Weißburgunder, Dornfelder, Spätburgunder und der speziellen Moselsorte
Elbling bestockt. Die Rieslinge werden zumeist spontan mit den Naturhefen vergoren und weitgehend trocken und halbtrocken ausgebaut. In witterungsmäßig geeigneten Jahren werden auch Eisweine und Trockenbeerenauslesen gekeltert. Es wird auch flaschenvergorener Sekt produziert.