Der Betrieb „Markgraf von Baden“ hat seinen Hauptsitz in der Gemeinde Salem (Bereich Bodensee) im deutschen Anbaugebiet
Baden. Das Geschlecht des Hauses Baden gab dem Anbaugebiet seinen Namen. Die Familie hat die Badener Weinkultur maßgeblich mitgestaltet. Markgraf Christoph I. von Baden (1453-1527) war für das erste Weingesetz in Baden von 1494 verantwortlich. Großherzog Carl Friedrich von Baden (1728-1811) gilt als Schöpfer des badischen Qualitätsweinbaus. 1782 ließ er 3.700 Rieslingstöcke im Klingelberg (Durbach) erstmals reinsortig anpflanzen. Die Sorte bewährte sich ausgezeichnet und wurde in der Folge in vielen Badener Gemeinden unter dem bis heute gebräuchlichen Namen
Klingelberger angepflanzt. Auf den innovativen Großherzog gehen auch die Erstpflanzungen des Gewürztraminers und des Clevners (Traminer) zurück. Als erstes Weingut in Deutschland setzte man 1925 auf den Müller-Thurgau. Der Markgraf hatte in Baden auch die Leibeigenschaft abgeschafft, die Schulpflicht eingeführt und machte sich um die Forschung im Weinbau und Ausbildung junger Winzer verdient.
Seit dem Jahre 1998 führt der älteste Sohn des Markgrafen Max von Baden, SKH Bernhard Prinz von Baden die Weinbautradition fort. Neben dem Weinbau sind auch Land/Forstwirtschaft, Fischzucht und Denkmalpflege Geschäftsfelder der Markgräflichen Hauptverwaltung. Das Weingut Markgraf von Baden bewirtschaftet in den Bereichen Bodensee und Ortenau auf zwei Standorten insgesamt 135 Hektar Rebfläche im Anbaugebiet Baden. Geschäftsführer ist SGH Michael Prinz von Baden. Volker Faust ist in Salem vor Ort und als Gesamtbetriebsleiter für das Weingut verantwortlich, in Staufenberg ist Achim Kirchner direkter Ansprechpartner. Als Kellermeister fungiert Martin Kölble. Seit Januar 2012 ist das Weingut Mitglied im
VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter).
Das ehemalige Kloster Salem mit umfangreichen Rebflächen gelangte im Jahre 1802 in den Besitz des Hauses. Die Weinberge von
Schloss Salem (Bereich Bodensee) umfassen 110 Hektar in den Einzellagen Chorherrenhalde (Meersburg), Kirchhalde (Birnau), Leopoldsberg (Bermatingen), Sängerhalde (Markdorf) und Schlossberg (Kirchberg), sowie neun Hektar in der Monopol-Einzellage
Schloss Rheinburg (Gailingen). Es wird die Rotweinsorte Spätburgunder, sowie die Weißseinsorten Weißburgunder, Grauburgunder, Müller-Thurgau, Bacchus, Chardonnay und Sauvignon Blanc kultiviert. Die Weine werden in den drei Linien „Gutsweine Markgraf von Baden“, „Lagenweine“ und „Fidelitas“ erzeugt. Es werden auch flaschenvergorene Sekte und Edelbrände (Wein, Obst) produziert.
Das bereits seit dem Jahre 1693 im Besitz des Hauses befindliche
Schloss Staufenberg liegt in der Gemeinde Durbach (Bereich Ortenau). Die Weinberge umfassen 25 Hektar Rebfläche in der Einzellage
Schlossberg (Durbach). Die in manchen Quellen als eigenständig genannte Lage Schloss Staufenberg ist nur ein Aliasname für Schlossberg. Es werden hauptsächlich die beiden Sorten Klingelberger-Riesling (45%) und Blauer Spätburgunder (30%) kultiviert. Weitere sind Clevner (lokale Bezeichnung für den Traminer), Grauburgunder, Weißer Burgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Bei der Gärung wird mit aus dem Klingelberg selektierten autochthonen
Hefen gearbeitet. Alle Spätburgunder-Rotweine kommen in Kontakt mit Holzfässern. Die absoluten Spitzen-Spätburgunder werden ausschließlich in Holz-Cuves vergoren und reifen danach in neuen Barriques.