aktuell 158.899 Weine und 24.641 Produzenten, davon 2.731 klassifizierte Produzenten.
Das Weingut liegt in der Stadt Deidesheim im Anbaugebiet Pfalz. Es wurde im Jahre 1849 von Friedrich Deinhard aus der gleichnamigen Sektdynastie und seiner Frau Auguste Jordan gegründet. Sein Sohn Dr. Andreas Deinhard (1845-1907) übernahm es 1871 und baute es zu einem der bedeutendsten Qualitätsweingüter Deutschlands aus. Durch seine parlamentarische Tätigkeit im Bayerischen Landtag und im Reichstag prägte er wesentlich das Reblausgesetz und das erste Deutsche Weingesetz mit. Er erwarb sich große Verdienste um den Pfälzischen Weinbau, unter anderem auch als Mitbegründer des Deutschen Weinbauvereines.
Nach ihm führte sein Schwiegersohn Leopold von Winning (1873-1917) das Weingut unter dem Namen „Von Winning’sches Edelweingut“. Dieser verschrieb sich 1907 der Aufgabe, große Weine zu erzeugen, um diesen besonderen Lagen gerecht zu werden. Durch akribische Arbeit hob er die Weine des Weinguts auf ein neues Niveau. Darüber hinaus war er Gründungsmitglied des VDP (damals Verband Deutscher Naturweinversteigerer). Nach dessen Tode wurde es von der Familie Hoch übernommen, die den alten Namen „Dr. Deinhard“ wieder einführte. Schließlich wurde der Betrieb 2007 vom Neustadter Unternehmer Achim Niederberger erworben und eine Änderung auf den heutigen Namen durchgeführt. Als Geschäftsführer ist Stephan Attmann, als Außenbetriebsleiter Joachim Jaillet und als Kellermeister Kurt Rathgeber verantwortlich. Das Team fühlt sich dem Vermächntnis des Visionärs Leopold von Winning verpflichtet. Von der Familie Niederberger wird auch das „LEOPOLD Restaurant“ betrieben.
Die Weinberge umfassen 64 Hektar Rebfläche in den Einzellagen Nussbien, Linsenbusch und Reiterpfad (Ruppertsberg), Grainhübel, Herrgottsacker, Kalkofen, Kieselberg, Langenmorgen, Leinhöhle, Mäushöhle, Nonnenstück und Paradiesgarten (Deidesheim), sowie Jesuitengarten, Kirchenstück, Pechstein und Ungeheuer (Forst). Sie sind zu 80% mit dem Riesling, der Rest mit Sauvignon Blanc, Weißburgunder (Pinot Blanc), Chardonnay, Grauburgunder (Pinot Gris), Muskateller, Gewürztraminer und Scheurebe sowie Spätburgunder (Pinot Noir) bestockt. Diese werden so wie vor 100 Jahren in Dichtpflanzung mit 9.500 Stock/Hektar kultiviert. Es wird naturnaher, nachhaltiger Weinbau praktiziert. Dazu zählen unter anderem Kurz- und Dauerbegrünung sowie Verzicht auf Herbizide, auf Kunstdünger und (im Weinberg und im Keller) auf Kupfer.
Im Keller kommen traditionelle Methoden zur Anwendung. Bei der schonenden Verarbeitung werden Pumpvorgänge vermieden. Es gibt zwei unterschiedlichen Produktlinien. Die Weine der Linie „Dr. Deinhard“ werden klassisch in Edelstahl frisch und fruchtig ausgebaut. Die Weine der Linie „Von Winning“ werden traditionell in Holz vergoren und strukturiert und würzig vinifiziert. Die Spitzenwerine vergären nach sanfter Vorklärung ohne künstliche Kühlung spontan mit natürlichen Hefen warm in Holz. Sie lagern grundsätzlich lange auf der Feinhefe oder Vollhefe und werden nach moderater Filtration ohne Schönung abgefüllt. Es werden auch flaschenvergorene Sekte produziert. Das Weingut ist Mitglied im VDP. Jährlich werden rund 500.000 Flaschen Wein vermarktet.