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Südwestfrankreich Frankreich
Gaillac AOC
Gaillac AOC |
Gaillac AOC - Beschreibung
Die nach der gleichnamigen kleinen Stadt benannte Appellation liegt im Osten der Weinbauregion Südwest-Frankreich. Gaillac zählt zu den ältesten Weinbaugebieten Frankreichs. Zumindest seit dem 1. Jahrhundert wurde hier von den Römern Weinbau betrieben. Möglicherweise gab es aber bereits vorher unter den Kelten (Galliern) einen Weinbau. Während der Völkerwanderung kam er zum Erliegen und wurde erst im 10. Jahrhundert von den Benediktiner-Mönchen des Klosters Saint-Michel-de-Gaillac wieder begründet. Im 13. Jahrhundert erließ der Graf von Toulouse Raymond VII. für sein Weingebiet ein Dekret für eine kontrollierte Herkunfts-Bezeichnung. Bereits im 12. Jahrhundert wurde der Wein in das nördliche Europa, besonders nach England, exportiert und erfreute sich dort großer Beliebtheit. Der aquitanische Dichter Auger Galhard (1540-1593) rühmte schon lange vor der Erfindung des Champagners den perlenden Wein. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war man auf süße Weißweine spezialisiert, doch dann begann man auch Rosé- und Rotweine zu produzieren.
Das Markenzeichen ist der Hahn mit drei Lilien aus dem Gaillac-Stadtwappen, deshalb hießen die Weine früher „Vins du Coq“.
Rebflächen
Die Weinberge umfassen rund 3.500 Hektar nördlich Toulouse im Département Tarn im Tal des glecihnamigen Flusses. Das ist etwas mehr als ein Drittel der 9.000 Hektar umfassenden Rebflächen im Département. Der Bereich gliedert sich in die unteren Hanglagen mit lehmig-kalkigen Böden, die höher gelegenen Lagen des Plateaus von Cordes auf stark kalkhaltigen Böden des rechten Ufers sowie die Kiessandzonen des linken Ufers der Tarn. Der Bereich Gaillac hat ganz spezielle klimatische Bedingungen. Das Klima ist weder mediterran noch atlantisch, sondern kontinentaler geprägt. Die Sommer sind heiß und trocken, Regen gibt es hauptsächlich zwischen September und April. Eine weitere Besonderheit ist der warme Ostwind Autan.
Die Gaillac-Weine werden in der speziellen Flaschenform „Gaillacoise“ abgefüllt. Seit Jahrgang 2004 gibt es eine einheitliche Form (mittlere Flasche) als Kompromiss zwischen der kürzeren Rotwein- (rechts) und der schlankeren Weißweinflasche (links).
Appellationen
Es gibt es eine Vielfalt von Appellations-Bezeichnungen. Unter Gaillac werden zu 75% trockene Rot- und Roséweine, sowie Weißweine produziert. Der Rotwein wird aus zumindest 60% Duras, Fer, Gamay und Syrah, sowie maximal bis 40% Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot verschnitten. Der Rosé wird ähnlich erzeugt. Der Weißwein wird aus den Sorten Len de l’El und/oder Sauvignon Blanc, sowie Mauzac Blanc, Mauzac Rosé, Sémillon, Muscadelle und Ondenc verschnitten.
Die natursüßen Weißweine werden unter Gaillac Doux vermarktet (die früheren Appellations-Bezeichnungen Gaillac Liquoreux und Gaillac Moelleux sind nicht mehr zugelassen). Diese müssen zumindest 70 g/l Restzucker aufweisen. Unter der Bezeichnung Gaillac Prèmieres Côtes werden vorwiegend trockene aber auch süße Weißweine aus 11 Gemeinden von ausgewiesenen Kalkstein-Hängen produziert. Die frühere Gaillac Sec Perlé für leicht perlende Weine wurde aufgelassen. Für schäumende Weine wurden nach der Herstellungsmethode einige Appellationen geschaffen (siehe dazu auch unter Méthode rurale).
Schaumweine
Eine Spezialität sind die unter Gaillac Mousseux Méthode Gaillacoise erzeugten leicht schäumenden Weine in weiß und rosé. Die Weine durchlaufen nur eine einmalige Gärung. Davon gibt es auch die süße Version Gaillac Mousseux Méthode Gaillacoise Doux mit zumindest 45 g/l Restzucker. Unter der Bezeichnung Gaillac Mousseux Méthode Deuxième Fermentation werden Schaumweine in weiß und rosé nach der Champagner-Methode produziert. Eine weitere Spezialität ist der „Vin de Voile“ (voile = Schleier), der nach Art eines Vin Jaune erzeugt wird. Der Name ergibt sich durch die feine Hefeschicht im Wein.
Produzenten
Bekannte Produzenten des Bereiches sind unter anderem Domaine des Bouscaillous, Château de Branes, Domaine Jean Cros, Château d’Escabes, Domaine de Labarthe, CV de Labastide-de-Levis, Château Montels, Domaine du Moulin, Domaine de Rieux, Domaine Rotier, Domaine des Terrisses und Domaine de Vayssette.
Karte: Von Cyril5555 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Wappen: Von Syryatsu - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link
Weinberg: Von BerndtF - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Flaschen: Von Berndt Fernow - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, Link
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