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Gigondas AOC

Gigondas AOC - Beschreibung

Der AOC-Bereich für Rotweine, Roséweine und Weißweine liegt im südlichen Abschnitt der Rhône. Er ist als Cru (Spitzenappellation) klassifiziert. Schon im Jahre 1924 wurde versucht, eine eigene Herkunftsbezeichnung durchzusetzen. Damals wurde der Wein noch etwas abfällig als „Châteauneuf-du-Pape des pauvres“ (Châteauneuf-du-Pape der armen Leute) bezeichnet. Er ist etwas früher trinkreif als der „große Bruder“, zählt aber auch zu den großen französischen Rotweinen. Die Weinberge umfassen insgesamt 2.750 Hektar, von denen etwa 1.250 Hektar mit Reben bestockt sind. Diese befinden sich ausschließlich in der Gemeinde Gigondas am Fuße der Bergkette Dentelles de Montmirail im Département Vaucluse.

Gigondas - Gemeinde

Der Name leitet sich vom lateinischen Jucunditas (Freude oder Wohlbefinden) ab. Dies war ein von den Römern errichtetes Städtchen, das wahrscheinlich ein Erholungsort war. Angeblich war schon Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) ein Liebhaber der Weine. In den 1860er-Jahren wurde der Weinbau maßgeblich von der Familie Raspail, insbesondere durch den Anwalt und Politiker Eugène Raspail (1812-1888) belebt. Er hatte von seinem Vater die „Domaine Le Colombier“ (das heutige Château Raspail) geerbt, erwarb 1861 die „Domaine des Bosquets“ und vermarktete die Weine über den Hafen von Roquemaure an Kaufleute aus Valence, Lyon, Saint-Étienne und Paris. Als Winzer schuf mit seinen Aktivitäten die Basis für die dann 1971 erfolgte Klassifizierung des Bereiches als Appellation. Ab den 1870er-Jahren war das Gebiet schwer von der Reblaus betroffen.

Gigondas - Château und Etikett

Erst ab Anfang der 1960er-Jahre wurden wieder Weingärten in Hanglagen oder großflächigen Terrassen angelegt. Die Hangflächen in 300 bis 500 Meter Seehöhe bestehen großteils aus Geröll und Kalk mit einer dünnen Lehmschicht. Die flacheren Schwemmlandböden in der Ebene sind mit rotem, geröllhaltigem Ton (Terre Rouge) durchsetzt. Es herrscht mediterranes Klima mit im Sommer sehr warmen Temperaturen vor, die vom kalten Fallwind Mistral abgekühlt werden. Die Rotweine mit 95% der Produktion zeichnen sich durch einen kräftigen, alkoholstarken und fruchtigen Charakter aus. Sie werden aus maximal 80% Grenache Noir (Garnacha Tinta), zumindest 15% Syrah und/oder Mourvèdre, sowie allen in der Côtes du Rhône zugelassenen roten Sorten außer Carignan Noir (Mazuelo) verschnitten. Für den Rosé gilt dasselbe mit weniger strengen Regeln.

Seit Jahrgang 2023 sind auch Weißweine als AOC klassifiziert; die Flächen machen nur etwa 16 Hektar aus. Die Hauptsorte ist mit zumindest 70% Anteil Clairette Blanche (Clairette), die aber auch auch reinsortig ausgebaut wird. Sie kann mit den traditionellen Weißweinsorten des Rhônetals verschnitten werden. Das sind Bourboulenc, Clairette Rose, Grenache Blanc (Garnacha Blanca), Marsanne, Piquepoul Blanc und Roussanne, sowie maximal 5% Viognier und Ugni Blanc (Trebbiano Toscano).

Bekannte Produzenten sind Cave des vignerons de Gigondas (Winzergenossenschaft), Château de Montmirail, Château de Saint-Cosme, Château du Trignon, Château Raspail, Château Redortier, Château de Saint-Cosme, Clos du Joncuas, Domaine Amadieu, Domaine La Bouissière, Domaine Brusset, Domaine de Font-Sane, Domaine des Travers, Domaine du Cayron, Domaine du Grand Montmirail, Domaine du Pesquier, Domaine Raspail-Ay, Montirius und Domaine Notre Dame des Pallière.

Gigondas: par Jean-Marc Rosier from rosier, CC BY-SA 3.0, Lien
Château Raspail: von Véronique PAGNIER - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link

In diesem Bereich finden Sie
aktuell 165.358 Weine und 25.033 Produzenten, davon 3.160 klassifizierte Produzenten.
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