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Islas Canarias - Beschreibung

Die Autonome Region der Kanaren (span. Islas Canarias) gehört zu Spanien und liegt im Atlantik vor der Nordwestküste Afrikas auf der Höhe von Marokko. Die Inselgruppe besteht aus acht bewohnten und einer Reihe unbewohnter Inseln und umfasst insgesamt 7.447 km². Die Entfernung zum Festlandspanien beträgt 1.100 km, die östlichste Insel Lanzarote ist aber nur 100 km von Afrika entfernt. 550 km nördlich liegt die portugiesische Inselgruppe Madeira. Die Nord-Süd-Ausdehnung der Kanaren beträgt 212 km und die West-Ost-Ausdehnung 340 km. Die Region besteht aus zwei Provinzen mit jeweils einer Hauptstadt:

Kanarische Inseln - Karte

  • Santa Cruz de Tenerife mit den 4 Inseln La Gomera, La Palma, El Hierro und Teneriffa (Hauptstadt ist Santa Cruz de Tenerife)
  • Las Palmas mit den 3 Inseln  Fuerteventura, Gran Canaria und Lanzarote (Hauptstadt ist Las Palmas de Gran Canaria)

Historie

Als die Römer in der Antike auf der Insel Fuerteventura landeten, fanden sie zahlreiche Rudeln wilder Hunde vor, deshalb nannten sie das Eiland „Insula Canaria“ (Hundeinsel). Im Jahre 1402 landete ein spanisches Schiff auf Gran Canaria und fand dort die Urbevölkerung der Guanchen vor, dieses Volk lebte noch wie in der Steinzeit. Die Spanier und Portgiesen brachten bis zum Ende dieses Jahrhundert ihre einheimischen Rebsorten mit und begründeten den Weinbau. Damals waren süße, alkoholschwere Weine beliebt, die aus den weißen Sorten Moscatel und Malvasia gekeltert wurden. Der Wein wurde als „Canary-Sack“ bezeichnet und in großen Mengen nach England und Nordeuropa exportiert. Zur Zeit von William Shakespeare (1564-1616) war der Insel-Wein bereits berühmt, in „Was ihr wollt“ verlangt Sir Toby Belch nach „a cup of canary“.

Klima & Böden

Es handelt sich um Vulkaninseln. Aus diesem Grund herrscht vulkanischer, für den Weinbau bestens geeigneter Boden vor. Durch den jüngsten Ausbruch ab September 2021 auf La Palma wurden durch die Vernichtung von Rebflächen schwere Schäden verursacht. Das subtropische und über das ganze Jahr gleichmäßige, angenehme Klima hat dem Archipel den Beinamen „Inseln des ewigen Frühlings“ eingebracht. Die Flora zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und einen hohen Anteil an autochthonen Pflanzenarten aus. Die Weinberge umfassen rund 9.000 Hektar Rebfläche. Eine Besonderheit sind die ausschließlich wurzelechten Reben, da der Archipel von der Reblaus weitgehend verschont blieb.

Rebflächen & Rebsorten

Auf allen sieben Hauptinseln gibt es Weinbau. Die Weinberge umfassen insgesamt 11.000 Hektar Rebfläche. Die wichtigste Rotweinsorte ist Almuñeco (Listán Negro) mit über 4.500 Hektar. Weitere sind Baboso Negro (Alfrocheiro), Cabernet Sauvignon, Castellana Negra (Rufete),  Moscatel Negro (Listán Prieto), Negramoll, Pinot Noir, Syrah, Tempranillo, Tintilla (Trousseau Noir) und Vijariego Negro (Sumoll). Die wichtigste Weißweinsorte ist Listán Blanco (Palomino), weitere sind Albillo Criollo, Baboso Blanco (Cayetana Blanca), Burra Blanca (Airén), Forastera Blanca (Chelva), Gual (Malvasia Fina), Malvasía de la Palma (Malvasia di Lipari), Malvasía de Lanzarote, Marmajuelo, Moscatel (Muscat Blanc), Pedro Ximénez, Verdello und Vijariego

Weinbaubereiche

Es gibt zehn DO-Bereiche und einen VCIG-Bereich (Qualitätsweine). Das sind (DO-Name - Insel):

  • Abona - Tenerifa (DO)
  • El Hierro - El Hierro  (DO)
  • Gran Canaria - Gran Canaria (DO)
  • Islas Canarias - gesamte Region (VC)
  • La Gomera - La Gomera (DO)
  • La Palma - La Palma (DO)
  • Lanzarote - Lanzarote (DO)
  • Tacoronte-Alentejo - Tenerifa (DO)
  • Valle de Güímar - Tenerifa (DO)
  • Valle de la Orotava - Tenerifa (DO)
  • Ycoden-Daute-Isora - Tenerifa (DO)

El Hierro

Hier pflanzte 1626 der Engländer John Hill erstmals Rebstöcke. Die terrassierten Weingärten des gleichnamigen DO-Bereiches mit knapp 300 Hektar reichen in bis zu 700 Meter Seehöhe. Sie ist vor allem durch Weißweine aus der Sorte Vijariego Blanco bekannt. Diese machen rund 70% der Produktion aus und werden auch aus den anderen kanarischen Sorten produziert. Die Rotweine werden vor allem aus Listán Negro und Negramoll gekeltert. Die besten Süßweine entstehen aus edelfaulen Trauben.

Gran Canaria

Der gleichnamige DO-Bereich umfasst rund 450 Hektar Rebfläche in bis 850 Meter Seehöhe (der ehemalige zweite DO-Bereich Monte Lentiscal wurde aufgelassen bzw. integriert). Die Weinberge liegen um die Hauptstadt Las Palmas und im Nordosten der Insel. Der bekannteste Wein, der auch den DO-Status begründete, ist „Tinto del Monte“ (Bergwein) aus der Sorte Listán Negro.

La Gomera

Mit 370 km² die zweitkleinste Insel. Der gleichnamige DO-Bereich umfasst rund 100 Hektar Rebfläche auf steil terrassierten Hängen, die mit Steinmauern befestigt sind.

Lanzarote

Im Jahre 1730 gab es einen sechs Jahre andauernden Vulkanausbruch, der die gesamte Insel mit einer Lapilli- (Steinchen) und schwarzer Ascheschicht bedeckte. Der die gesamte Insel umfassende DO-Bereich umfasst rund 2.300 Hektar Rebfläche in den fünf Gemeinden Haría, San Bartolomé, Teguise, Tinajo und Yaiza. Er wird in die vier Subzonen La Geria im Süden, San Bartolomé -Tías im Zentrum, Tinajo im Westen und Haría - Ye im Norden unterteilt. Es herrscht extrem trockenes Klima vor. Die Reben werden in künstlich angelegten bis zu drei Meter tiefen Mulden (Hoyos) gepflanzt und mit halbkreisförmigen Steinmauern aus basaltischen Lavabrocken umgrenzt, um sie gegen den Nordostpassat-Wind und das Austrocknen zu schützen. Eine Spezialität sind gespritete, alkoholstarke Süßweine. Die besten Weine entstehen aus bis zu hundert Jahre alten Rebstöcken. Die bereits 1775 gegründete Bodega „El Grifo“ betreibt ein sehenswertes Weinmuseum und ist berühmt für die Malvasia-Weine.

Kanarische Inseln - Lanzarote - Reben in Mulden (Hoyos)

La Palma

Diese wird auch als „La Isla Bonita“ (die schöne Insel) bezeichnet. Der gleichnamige DO-Bereich mit über 1.000 Hektar Rebfläche besteht aus den drei Subzonen Fuencaliente-Las Manchas, Hoyo de Mazo und Norte del Palma. Zu 80% werden Weißweine aus den klassischen Sorten gekeltert. Die erzeugten Süßweine werden zum Teil gespritet. Eine Spezialität ist der Weißwein „Vino de Tea“ aus Albillo. Er heißt nach einer einheimischen Kiefernart, aus denen die 500-Liter-Fässer für den Ausbau gefertigt werden.

Teneriffa

Mit knapp 2.000 km² die größte der Kanarischen Inseln. Hier gibt es fünf DO-Bereiche. Der südlich liegende DO-Bereich Abona umfasst 2.200 Hektar in bis zu 1.800 Meter Seehöhe. Der an der Westküste liegende DO-Bereich Tacoronte-Acentejo umfasst 1.800 Hektar und ist nach den Orten Tacoronte und La Victoria de Acentejo benannt. Der klimatisch heißeste DO-Bereich Ycoden-Daute-Isora umfasst den gesamten grünen Nordwesten der Insel. Er ist nach den uralten Guanchen-Königreichen Ycode und Daute, sowie dem Reich der Prinzessin Isora benannt. Die steilen Weinberge in bis 1.400 Meter Seehöhe umfassen 1.600 Hektar. Garachico entwickelte sich zum Hauptexporthafen des berühmten „Canary Sack“. Der DO-Bereich Valle de Güímar umfasst 750 Hektar und ist nach dem gleichnamigen Tal benannt. Die Weinberge liegen hier in bis 1.400 Meter Seehöhe. Der DO-Bereich Valle de la Orotava umfasst 700 Hektar und ist nach der Stadt Orotava an der Nordwestküste benannt.

Produzenten

Das sind u. a. Bodega Comarcal Valle de Güimar, Bodegas El Grifo, Bodega El Lomo, Bodega El Níspero, Bodegas Flores, Bodegas Insulares Tenerife, Bodega Llanovid, Bodegas Monje, Bodegas Mozaga, Bodegas Reverón, Bodega Tajinaste, Bodega Tomás Guzmán Mesa Rodríguez, Bodega Viña Chagua, Bodegas Viñátigo, Coop. Cumbres de Abona, Juan Jesús Méndez Siverio.

Karte: Bernd Ramm Goruma 
Lanzarote Rebflächen: © Dr. Peter Bezold

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aktuell 165.387 Weine und 25.033 Produzenten, davon 3.160 klassifizierte Produzenten.
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