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Anbaugebiete in Italien 22 Anbaugebiete
Italien - Beschreibung
Italien zählt zu den ältesten Weinbauländern, die Anfänge reichen zumindest bis vor 1.000 vor Christi zurück. Zu dieser Zeit tauchten in Mittelitalien die Etrusker auf, die Gebiete der vier heutigen Regionen Abruzzen, Latium, Toskana und Umbrien besiedelten. Der Ursprung der italienischen Weinkultur liegt vor allem in der griechischen Kolonisation, mit der im 10. Jahrhundert v. Chr. beginnend auf der Insel Sizilien sowie Kampanien und Kalabrien griechische Weinbaukultur auf die Halbinsel gebracht wurde. Die Griechen brachten viele ihrer Rebsorten mit nannten dem für Weinbau idealen Land Oinotria (Land der an Pfählen erzogenen Reben). Ebenso übten zu dieser Zeit die später zum großen Feind gewordenen Phöniker (Punier), die auf Sizilien und im Mittelmeer Stützpunkte errichteten, einen Einfluss aus. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. begann ein reger Handel mit den Kelten in Gallien (Frankreich), die beträchtliche Weinmengen aus Ober- und Mittelitalien importierten.
Von all diesen Völkern lernten die Römer bereitwillig und führten den Rebanbau und die Weinbereitung zur hohen Kunst und Blüte. Im 3. Jahrhundert v. Chr. war die Weinrebe auf der Halbinsel überall verbreitet und im 1. Jahrhundert v. Chr. erreichte die Weinkultur einen Höhepunkt. Die Stadt Pompeji war bis zu ihrer Zerstörung durch den Vesuv-Ausbruch 79 v. Chr. das Weinhandels-Zentrum und Hauptlieferant für Rom. Die berühmtesten antiken Weine zu dieser Zeit waren unter anderem Caecuber, Falerner, Raeticum und Surrentiner. Die Römer legten in den neu gewonnenen Provinzen in den heutigen Ländern Frankreich, Spanien, Portugal, Deutschland und England Weinberge an. Wein wurde zum Import- und Exportartikel und die Römer stellten dafür auch bereits Holzfässer her, wobei sie dies von den Kelten (Galliern) gelernt hatten.
Viele römischer Autoren verfassten über den Weinbau und Weinkultur zum Teril sehr umfangreiche Werke und ermöglichen damit ein sehr genaues Bild. Die Bandbreite reicht dabei von rein wissenschaftlichen (lehrhaften) Schriften über poetische Schilderungen bis hin zu Beschreibungen über die Ess- und Trinkkultur. Hervorzuheben ist dabei Satyricon, ein Sittengemälde der römischen Oberschicht. Die wichtigsten Autoren in zeitlicher Reihenfolge sind Cato der Ältere (234-149 v. Chr.), Vergil (70-19 v. Chr.), Horaz (65-8 v. Chr.), Ovid (43 v. Chr. bis 8 n. Chr.), Columella (1. Hälfte 1. Jhdt.), Petronius (14-66), Plinius der Ältere (23-79) und Palladius (4. Jhdt.). Wein wurde zum Kulturträger ersten Ranges, in Fortsetzung des griechischen Dionysos-Kultes genoss der Weingott Bacchus große Verehrung. Die Römer waren bezüglich Weinbereitungs-Techniken sehr kreativ. Eine Spezialität war das Aromatisieren, um den Wein geschmackvoller und haltbarer zu machen.
Es wurde bereits perlender Wein durch Lagern der Amphoren in kaltem Quellwasser (Gärungs-Unterbrechung) erzeugt. Im ersten Jahrhundert n. Chr. beschäftigte man sich intensiv mit der Züchtung von Rebsorten und versuchte für den jeweiligen Boden die am besten geeignete Rebe zu finden. Plinius erkannte, dass vor allem das Gebiet und der Boden, also nach heutigen Nomenklatur die Herkunft und das Terroir, die Weinqualität bestimmen und dass zum Beispiel Uva Rhetica (Sorte für den Raeticum) außerhalb ihres Anbaugebietes keinen guten Wein ergibt, sondern nur Quantität erzeugt. Es wurde rebzeilenweiser reinsortiger Anbau und auch Ausbau empfohlen, um die Sorten besser einschätzen zu können. Viele der heutigen autochthonen Reben stammen von den damals kultivierten antiken Rebsorten ab. Durch den Zusammenbruch des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert und die Wirren der Völkerwanderung geriet die Weinkultur in Vergessenheit und wurde nur mehr durch Ordensklöster der römisch-katholischen Kirche durch Produktion des Messweins weiter gepflegt.
Großen Aufschwung gab es dann zu Beginn der Renaissance im 14. Jahrhundert. Um den Weinbau wiederzubeleben, tat Papst Paul III. (1468-1549) den französischen Wein in Acht und Bann und ließ Übersichten über den italienischen Wein erstellen. Bereits 1716 wurde unter Großherzog Cosimo III. (1642-1723) aus dem Geschlecht der Medici in der Toskana die Zone für den Chianti festgelegt, Italien war damit eines der ersten Länder mit Herkunfts-Bezeichnung. Doch erst als im 19. Jahrhundert mit französischer Hilfe Weintypen wie Barolo, Brunello di Montalcino und Chianti geschaffen wurden, leitete sich ein Neubeginn ein.
Weinbauregionen
Der Boden ist von großer Vielfalt geprägt, doch das Klima hat trotz lokaler Unterschiede gemeinsame Einflussgrößen. Die Alpen schirmen gegen kalte Nordwinde ab, die Apenninen bilden vom Piemont im Norden bis Sizilien im Süden eine 1.500 Kilometer lange Wetterscheide. Das Mittelmeer östlich und das Tyrrhenische Meer westlich des Stiefels sowie die zahlreichen Flüsse und Seen wirken sich bestimmend aus. Die besten Regionen haben Temperaturen zwischen 12 und 16 °C, ausreichende Schnee- und Regenfälle im Winter und warme bis heiße Sommer mit Sonnenschein bis spät in den Herbst. Die Weingärten sind von Seehöhe bis zu 1.000 Meter hoch angelegt. Die 20 Weinbauregionen stimmen mit den politischen Regionsgrenzen überein:
Region (dt.) |
Region (ital.) |
Hauptstadt |
Hektar |
Abruzzen (1) | Abruzzo | L’Aquila | 33.000 |
Aostatal (2) | Valle d’Aosta | Aosta | 500 |
Apulien (3) | Puglia | Bari | 88.000 |
Basilikata (4) | Basilicata oder Lucania | Potenza | 2.000 |
Emilia-Romagna (5) | Emilia-Romagna | Bologna | 53.500 |
Friaul-Julisch-Venetien (6) | Friuli-Venezia Giulia | Trieste | 27.000 |
Kalabrien (7) | Calabria | Catanzaro | 8.900 |
Kampanien (8) | Campania | Napoli | 25.600 |
Latium (9) | Latio | Roma | 20.500 |
Ligurien (10) | Liguria | Genua | 1.650 |
Lombardei (11) | Lombardia | Milano | 24.700 |
Marken (12) | Marche | Ancona | 16.000 |
Molise (13) | Molise | Campobasso | 5.400 |
Piemont (14) | Piemonte | Torino | 44.000 |
Sardinien (15) | Sardegna früher Tinakria | Cagliari | 26.700 |
Sizilien (16) | Sicilia | Palermo | 119.000 |
Toskana (17) | Toscana | Firenze | 60.500 |
Trentino-Südtirol (18) | Trentino-Alto Adige | Trento | 15.500 |
Umbrien (19) | Umbria | Perugia | 12.500 |
Venetien (20) | Veneto | Venezia | 96.400 |
Rebsorten und Rebflächen
Anfang der 1990er-Jahre betrug die Rebfläche noch weit über eine Million Hektar, die aber auf Grund von geförderten Rodungsprogrammen der Europäischen Union und in der Folge weitere Maßnahmen um rund 200.000 Hektar reduziert wurden. Im Jahre 2014 wurden von 690.000 Hektar Rebfläche 44,3 Millionen Hektoliter Wein produziert. Damit liegt Italien weltweit im Spitzenfeld (siehe unter Wein-Produktionsmengen). Wein wird vom Norden des Landes (Trentino-Südtirol) bis in den tiefsten Süden (Sizilien) und auf den Inseln im Mittelmeer angebaut. Die über 400 DOC- und DOCG-Zonen machen aber nur rund ein Fünftel der Weinproduktion aus. Es gibt rund zwei Millionen Traubenerzeuger, 340.000 Keller und 45.000 Weinabfüller. Mit über 2.000 verschiedenen Rebsorten hat Italien die meisten der Welt, nicht wenige davon sind antiken (griechischen) Ursprungs. Davon sind aber „nur“ 400 offiziell zugelassen. Der Rebsortenspiegel im Jahre 2016 mit den Top-50 (Statistik Kym Anderson):
Rebsorte |
Farbe |
Synonyme / italienischer Name |
Hektar |
Sangiovese | rot | Brunello, Prugnolo Gentile, Nielluccio | 68.428 |
Trebbiano Toscano | weiß | Trebbiano di Cesena, Tália, Ugni Blanc | 35.441 |
Montepulciano | rot | Cordisco, Morellone | 32.724 |
Catarratto Bianco | weiß | C. B. Comune, C. B. Lucido | 28.563 |
Merlot | rot | - | 24.057 |
Chardonnay | weiß | - | 19.769 |
Glera | weiß | bis 2009 Prosecco, Teran Bijeli | 19.730 |
Trebbiano Romagnolo | weiß | T. della Fiamma, T. di Romagna | 19.059 |
Pinot Gris | weiß | Pinot Grigio | 18.821 |
Barbera | rot | B. Amaro, B. d’Asti, B. Dolce | 15.006 |
Pinot Gris | weiß | Pinot Grigio | 17.281 |
Cabernet Sauvignon | rot | Cabernet | 14.240 |
Nero d’Avola | rot | Calabrese, Niureddu Calavrisi | 14.129 |
Tribidrag / Zinfandel | rot | Primitivo | 13.896 |
Muscat Blanc | weiß | Moscato Bianco, Moscato Reale | 13.334 |
Negroamaro | rot | Abbruzzese, Purcinara | 11.431 |
Aglianico | rot | Aglianico del Vulture | 9.627 |
Malvasia Bianca di Candia | weiß | M. Bianca, M. di Candia, M. Rossa | 9.028 |
Garganega | weiß | Grecanico Dorato | 8.522 |
Syrah | rot | - | 7.693 |
Nebbiolo | rot | Chiavennasca, N. del Piemonte, Picotèner | 7.551 |
Grillo | weiß | Ariddu, Riddu, Rossese Bianco | 7.382 |
Vermentino | weiß | Favorita, Pigato | 6.703 |
Lambrusco Salamino | rot | Lambrusco Galassi, Lambrusco di Santa Croce | 6.228 |
Corvina Veronese | rot | C. Comune, C. Gentile, C. Nostrana, Cruina | 6.222 |
Bonarda Piemontese | rot | Balsamina, Bonarda | 5.926 |
Lambrusco Maestri | rot | Grappello Maestri, Lambrusco di Spagn | 5.610 |
Cabernet Franc | rot | Cabernet Frank | 5.590 |
Garnacha Tinta | rot | Cannonau, Tai Rosso, Vernaccia Nera | 5.421 |
Pinot Noir | rot | Pinot Nero | 5.057 |
Inzolia | weiß | Ansonica, Insolia | 4.740 |
Verdicchio Bianco | weiß | Trebbiano di Lugana, Trebbiano di Soave | 4.674 |
Gaglioppo | rot | G. di Cirò, Galloppo, Lacrima Nera | 4.626 |
Dolcetto | rot | Dolcetto Nero, Nibièu, Nibiò, Ormeasco | 4.381 |
Sauvignon Blanc | weiß | Pellegrina, Sauvignon Bianco | 3.935 |
Falanghina Flegrea | weiß | F. Beneventana, F. Flegrea | 3.634 |
Rondinella | rot | Nessuno Conosciuto | 2.683 |
Croatina | rot | Bonarda, Nebbiolo di Gattinara, Neretto | 2.678 |
Trebbiano d’Abruzzo | weiß | T. Abruzzese, T. Campolese, T. di Teramo | 2.630 |
Nero di Troia | rot | Somarello, Uva di Troia | 2.512 |
Sauvignonasse | weiß | Friulano, Tai, Tuchì (früher Tocai Friulano) | 2.503 |
Cortese | weiß | Corteis, Cortese Bianca | 2.405 |
Pinot Blanc | weiß | Pinot Bianco | 2.337 |
Trebbiano Giallo | weiß | Greco di Velletri, T. dei Castelli, T. di Spagna | 2.275 |
Fiano | weiß | Apiano, Fiano di Avellino | 2.087 |
Greco Bianco | weiß | Greco Bianco di Cosenza, Pecorello Bianco | 2.050 |
Viognier | weiß | Viognier Blanc | 1.827 |
Grechetto di Orvieto | weiß | Grechetto Bianco, Grechetto Spoletino | 1.824 |
Nerello Mascalese | rot | Mascalese Nera, Nerello Calabrese | 1.805 |
Ancellotta | rot | A. di Massenzatico, Ancellotti, Lancellotta | 1.700 |
Weingesetz
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg setzte man eher auf Masse. Ab den 1960er-Jahren vollzog sich dann ein tief greifender Wandel. Das erste Gebiet, in der sich das „italienische Weinwunder“ bemerkbar machte, war Chianti-Classico in der Toskana, wo ein radikaler Bruch mit der Vergangenheit vollzogen wurde. Dazu trugen u. a. die Weingüter Antinori, Frescobaldi und Ricasoli in dieser Region sowie später Ca’ del Bosco in der Lombardei entscheidend bei. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts hat sich der italienische Wein extrem positiv verändert. Mit einem neuen Weingesetz wurde 1963 die neue Qualitäts-Bezeichnung „Denominazione di Origine Controllata“ (DOC) eingeführt, was zur Qualitätsverbesserung entscheidend beitrug. Als erster DOC-Wein wurde 1966 Vernaccia di San Gimignano gekürt. Erst 1980 folgte die höchste Stufe „Denominazione di Origine Controllata e Garantita“ (DOCG). Weitere Änderungen gab es 1992 mit dem nach dem Landwirtschaftsminister Giovanni Goria (1943-1994) benannten „Goria-Gesetz“, mit dem die Stufe IGT eingeführt wurde.
Weinkategorien / Qualitätsstufen
Im August 2009 wurde für alle Mitgliedsländer die EU-Weinmarktordnung mit grundlegenden Änderungen der Weinbezeichnungen und Qualitätsstufen gültig. Es gibt folgende neue Bezeichnungen bzw. Qualitätsstufen (siehe dazu auch detailliert unter Qualitätssystem):
- Vino (früher Vino da Tavola bzw. Tafelwein) = Wein; ohne und mit Angabe der Rebsorten und/oder des Jahrgangs
- IGP oder die alternativ mögliche alte Bezeichnung IGT = Landwein
- DOP oder die alternativ möglichen alten Bezeichnungen DOC und DOCG = Qualitätswein
Im April 2010 wurde das neue nationale Weingesetz gültig, mit dem das Dekret Nr. 164 aus dem Jahre 1992 ersetzt wurde. Man begnügte sich nicht mit der bloßen Anpassung an das neue EU-Recht, sondern nahm ein paar substantielle Neuerungen vor. Die alten und neuen Bezeichnungen dürfen alternativ oder zusammen verwendet werden. Diese Wahlmöglichkeit gibt es deshalb, um eine „Verflachung“ der DOCG zur DOC zu vermeiden, da ja beide bei einer ausschließlichen Verwendung von DOP vereinheitlicht werden würden und DOCG ja weiterhin qualitätsmäßig über DOC zu stellen ist. Zusammengefasst gibt es nun strengere und klarer formulierte Regelungen.
IGT (Indicazione Geografica Tipica) oder
IGP (Indicazione Geografica Protetta)
Die Landweine müssen einer analytischen Prüfung unterzogen werden (eine sensorische Prüfung erfolgt nur für DOC/DOCG-Weine). Der Wein muss dem Wesen nach eine typische, geographisch bedingte Charakteristik haben. Die Anforderungen liegen unter dem DOC/DOCG bzw. DOP-Niveau. Die Bereiche sind zumeist viel größer und umfassen zum Teil gesamte Regionen. Ab den 1980er-Jahren führte die hohe Qualität einiger IGT-Weine aus der Toskana zum Begriff Super-Toskaner. Es gibt insgesamt 118 IGT/IGP-Weine mit rund 30% der Produktion. Ein Bereich kann eine gesamte Region wie z. B. Toscana umfassen.
DOC (Denominazione di Origine Controllata) oder
DOP (Denominazione di Origine Protetta)
Diese Qualitätsweine mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung müssen aus festgelegten Rebsorten nach festgesetzten Mengen und Methoden verarbeitet und ausgebaut werden (siehe weiter unten). Manche DOC-Zonen produzieren nur einen Wein, andere mehrere in verschiedenen Farben, Rebsorten oder Arten. Als deutschsprachiges Pendant ist für Südtiroler Weine die Bezeichnung QbA (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) zulässig. Die 332 DOC-Weine machen rund 25% aus.
DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita)
Diese Qualitätsweine mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung repräsentieren die höchste italienische „Ehrenklasse”, die besonders hoch geschätzten Weinen die Echtheit garantiert. Die 74 DOCG-Weine machen nur rund 5% der Produktion aus. Eine komplette Aufstellung siehe weiter unten.
Zusätzliche Qualitätsbezeichnungen
Durch drei Begriffe wird bei Qualitätsweinen eine spezielle Qualität gekennzeichnet. Der Begriff Classico bezeichnet traditionelle Herkunftsgebiete bzw. bodentypisch und klimatisch qualitativ bessere bzw. begünstigte Kernzonen innerhalb eines DOC/DOCG bzw. DOP-Bereiches. So gibt es z. B. einen DOCG-Bereich Chianti und einen DOCG-Bereich Chianti-Classico. Mit höherem Alkoholgehalt, niedrigeren Ertragsgrenzen und/oder längerer Reifezeit sind die Begriffe Superiore und/oder Riserva erlaubt.
Produktionsbestimmungen
Die Bestimmungen sind je je DOC/DOCG-Bereich sehr unterschiedlich.
Rebsorten
Für DOC/DOCG bzw. DOP-Weine (Qualitätsweine) dürfen nur aus den jeweils zugelassenen Rebsorten gekeltert werden. für IGT/IGP-Weine (Landweine) sind auch im Versuchsanbau befindliche Sorten erlaubt. Sie müssen in den Reglementen genannt werden, wobei dies auch prozentual unter mit 1% Toleranz erfolgen kann (vormals war nur die Zusammensetzung in den Weinbergen vorgeschrieben). Es dürfen auch Tafeltrauben vinifiziert werden; das bisherige Verbot wurde aufgehoben.
weitere Bestimmungen
Neben Rebsorten sind das Flaschenform, Mindestreifezeiten in Fässern und Flasche, Mindestwerte für Alkoholgehalt, Säure und Gesamtextrakt (Trockenextrakt), sowie Farbe und Aroma. Vor der Vermarktung erfolgt eine sensorische und analytische Prüfung.
Angaben auf dem Etikett
Es ist auch die Angabe von Unterzone (sottozona), Gemeinde (comune), Ortsteil (frazione), Kleinklimazone (microzona), Weingut (Fattoria, Cascina oder Podere) und der Weinbergsparzelle (Vigna) für Weine außerordentlicher Qualität möglich. Dadurch wird die Bedeutung der Herkunft noch stärker betont.
DOCG-Weine
Die DOCG-Weine stellen in der Regel die absolute Spitze der italienischen Weine dar. Wenn Weine ihre Qualität zumindest fünf Jahre aufrechterhalten haben, wird ihnen der DOC- und frühestens nach weiteren fünf Jahren der DOCG-Status zuerkannt. Es kann theoretisch auch ein einzelner, hervorragender Markenwein DOCG-Status erlangen, wenn er „Italien Ehre macht“, was aber noch nicht erfolgt ist. Der allererste als DOCG klassifizierte Wein war im Jahre 1980 Vino Nobile di Montepulciano aus der Toskana, gefolgt im selben Jahr von Barbaresco, Barolo und Brunello di Montalcino. Es dauerte relativ lange, bis 1987 als erster Weißwein der aus der Emilia-Romagna stammende Albana di Romagna gekrönt wurde. Die ersten perlenden bzw. schäumenden Weine waren dann 1994 Asti Spumante und Moscato d’Asti aus dem Piemont. Die Liste der 75 DOCG:
DOCG-Bereich (Alternativname) |
Farbe |
Hauptrebsorte |
Region |
Aglianico del Taburno | rot | Aglianico | Kampanien |
Aglianico del Vulture Superiore | rot | Aglianico | Basilikata |
Albana di Romagna | weiß | Albana | Emilia-Romagna |
Alta Langa | weiß, rosé | Chardonnay, PN | Piemont |
Amarone della Valpolicella | rot | Corvina, Corvinone | Venetien |
Asti (Asti Spumante) | weiß | Moscato Bianco | Piemont |
Bagnoli Friularo (Friularo di Bagnoli) | rot | Raboso Piave | Venetien |
Barbaresco | rot | Nebbiolo | Piemont |
Barbera d’Asti | rot | Barbera | Piemont |
Barbera del Monferrato Superiore | rot | Barbera | Piemont |
Bardolino Superiore | rot | Corvina | Venetien |
Barolo | rot | Nebbiolo | Piemont |
Brachetto d’Acqui (Acqui) | rot | Brachetto | Piemont |
Brunello di Montalcino | rot | Brunello | Toskana |
Cannelino di Frascati | weiß | Malvasia-Sorten | Latium |
Carmignano | rot | Sangiovese | Toskana |
Castel del Monte Bombino Nero | rot | Bombino Nero | Apulien |
Castel del Monte Nero di Troia Riserva | rot | Nero di Troia | Apulien |
Castel del Monte Rosso Riserva | rot | Nero di Troia | Apulien |
Castelli di Jesi Verdicchio Riserva | weiß | Verdicchio | Marken |
Cerasuolo di Vittoria | rot | Nero d’Avola | Sizilien |
Cesanese del Piglio | rot | Cesanese | Latium |
Chianti | rot | Sangiovese | Toskana |
Chianti-Classico | rot | Sangiovese | Toskana |
Colli Bolognesi Pignoletto | weiß | Pignoletto | Emilia-Romagna |
Colli di Conegliano | weiß, rot | verschiedene | Venetien |
Colli Euganei Fior d’Arancio | weiß | Moscato | Venetien |
Colli Orientali del Friuli Picolit | weiß | Picolit | Friaul |
Conegliano-Valdobbiadene Prosecco | weiß | Glera | Venetien |
Conero (Rosso Conero Riserva) | rot | Montepulciano | Marken |
Dogliani | rot | Dolcetto | Piemont |
Dolcetto di Diano d’Alba | rot | Dolcetto | Piemont |
Dolcetto di Ovada Superiore (Ovada) | rot | Dolcetto | Piemont |
Elba Aleatico Passito (Aleatico P. dell’Elba) | rot | Aleatico | Toskana |
Erbaluce di Caluso | weiß | Erbaluce | Friaul, Venetien |
Fiano di Avellino | weiß | Fiano | Kampanien |
Franciacorta | weiß, rosé | Chardonnay, PN | Lombardei |
Frascati Superiore | weiß | Malvasia-Sorten | Latium |
Gattinara | rot | Nebbiolo | Piemont |
Gavi (Cortese di Gavi, Gavi di Gavi) | weiß | Cortese | Piemont |
Ghemme | rot | Nebbiolo | Piemont |
Greco di Tufo | weiß | Greco Bianco | Kampanien |
Lison | weiß | Tai/Friulano | Friaul, Venetien |
Montecucco Sangiovese | rot | Sangiovese | Toskana |
Montefalco Sagrantino | rot | Sagrantino | Umbrien |
Montello Rosso | rot | Merlot, Cab. Franc | Venetien |
Montepulciano d’Abruzzo Colline Teramane | rot | Montepulciano | Abbruzzen |
Morellino di Scansano | rot | Morellino | Toskana |
Moscato d’Asti | weiß | Moscato Bianco | Piemont |
Moscato di Scanzo | rot | Moscato di Scanzo | Lombardei |
Nizza | rot | Barbera | Piemonte |
Offida | weiß, rot | verschiedene | Marken |
Oltrepò Pavese Metodo Classico | weiß, rosé | Pinot Noir | Lombardei |
Piave Malanotte (Malanotte del Piave) | rot | Raboso Piave | Venetien |
Primitivo di Manduria Dolce Naturale | rot | Primitivo | Apulien |
Ramandolo | weiß | Verduzzo | Friaul |
Recioto della Valpolicella | rot | Corvina, Rondinella | Venetien |
Recioto di Gambellara | weiß | Garganega | Venetien |
Recioto di Soave | weiß | Garganega | Venetien |
Roero | weiß, rot | Arneis, Nebbio | Piemont |
Rosazzo | weiß | Friulano | Friaul |
Ruchè di Castagnole Monferrato | rot | Ruchè | Piemont |
Sforzato di Valtellina (Sfursat) | rot | Chiavennasca | Lombardei |
Soave Superiore | weiß | Garganega | Venetien |
Suvereto | rot | verschiedene | Toskana |
Taurasi | rot | Aglianico | Kampanien |
Terre Alfieri | weiß, rot | Arneis, Nebbiolo | Piemont |
Terre Tollesi (Tullum) | weiß, rot | Montepulciano u.a. | Abruzzen |
Torgiano Rosso Riserva | rot | Sangiovese | Umbrien |
Val di Cornia Rosso (Rosso della Val di Cornia) | rot | Sangiovese, CS | Toskana |
Valtellina Superiore | rot | Nebbiolo | Lombardei |
Verdicchio di Matelica Riserva | weiß | Verdicchio | Marken |
Vermentino di Gallura | weiß | Vermentino | Sardinien |
Vernaccia di San Gimignano | weiß | Vernaccia | Toskana |
Vernaccia di Serrapetrona | rot | Vernaccia Nera | Marken |
Vino Nobile di Montepulciano | rot | Sangiovese | Toskana |
Institutionen, Gremien und Persönlichkeiten
Einflussreiche italienischen Weinautoren bzw. Weinkritiker sind Burton Anderson, Daniele Cernilli, Giancarlo Gariglio, Fabio Giavedoni, Luigi Veronelli und Franco Ziliani. Sie wirken bzw. publizieren in vielen Weinmagazinen und Weinführern wie zum Beispiel Gambero Rosso, Slow Wine und Veronelli-Guide. Die international bedeutendste Weinmesse ist Vinitaly.
Pompeji: Von MapMaster - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Amphoren Apulien: Von AlMare - Eigenes WEerk, CC BY-SA 3.0, Link
Karte: Von TUBS - Eigenes Werk, bearbeitete Elemente von Bergamo, CC BY-SA 3.0, Link
Barolo: Von M^3 - Flickr, CC BY 2.0, Link
Klassifizierte Weinproduzenten in Italien 1021
Find+Buy für Italien 142
Aktuell verkostete Weine 28329




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