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Mittelburgenland |
Mittelburgenland - Beschreibung
Eines der sechs spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Burgenland. Im Jahre 2016 erfolgte eine Neustrukturierung mit zum Teil Änderungen in den Bezeichnungen und Gebietsgrenzen. Davon war aber das Mittelburgenland nicht betroffen; Name und Grenzen blieben gleich.
Historie
Schon die Kelten und Römer betrieben hier Weinbau. Nach einer Legende besuchte auch der fränkische Kaiser Karl der Große (742-814) diese Gegend. Aus dem Burgund stammende Zisterziensermönche brachten im Mittelalter die Rebsorten Blaufränkisch und Pinot Gris (Grauburgunder) mit und kultivierten den Weinbau.
Klima & Böden
Die drei Hügelketten Ödenburger Gebirge im Norden, Bucklige Welt im Westen und Günser Bergland im Süden schützen vor kalten Winden. Vom Osten strömen warme, pannonische Klimaeinflüsse ein und der nahe Neusiedlersee wirkt wie alle Gewässer klimaregulierend. Die vorherrschenden Bodentypen sind Sand-, Lehm- und teilweise auch Kies-Formationen mit guter Wasserspeicherung. Bei einer Sortenstudie am Bundesamt für Weinbau in Eisenstadt wurde festgestellt, dass die Herkunft Mittelburgenland analytisch festgestellt werden kann. Dies ist auf Grund von Weininhaltsstoffen, insbesondere von Mineral- und Aromastoffen möglich. Auffällig ist der sehr hohe Gehalt an der gesundheitsförderlichen Phenolverbindung Resveratrol.
Weinbaugemeinden & Rieden
Das hügelige, bewaldete Gebiet umfasst den gesamten Mittelteil des Bundeslandes zwischen Niederösterreich im Westen und Ungarn im Osten. Bekannte Weinbau-Gemeinden sind Deutschkreutz, Frankenau, Kroatisch Geresdorf, Kleinwarasdorf, Horitschon, Lackenbach, Lutzmannsburg, Neckenmarkt, Nikitsch, Ritzing, Unterfrauenhaid und Unterpetersdorf. Bekannte Rieden (Lagen) sind Dürrau, Gfanger, Hochäcker, Hochberg, Kart und Kirchholz.
Rebsortenspiegel
Im Jahre 2022 umfassten die Weingärten 2.035 Hektar Rebfläche. Gegenüber 2017 mit 2.104 Hektar war dies eine Reduktion um 69 Hektar (3,3%). Der Anteil der Rotweinsorten beträgt 92%, der Weißweinsorten 8%. Mittelburgenland ist das österreichische Rotweinweinbaugebiet. Es dominiert mit mehr als der Hälfte der Blaufränkisch, deshalb wird es auch als „Blaufränkischland“ bezeichnet. Es folgen die Sorten Zweigelt, Merlot, Grüner Veltliner und Cabernet Sauvignon:
Rebsorte
|
in Österreich
|
Farbe |
HA
|
%
|
HA
|
%
|
Blaufränkisch | - | rot | 1.046 | 51,4 | 1.151 | 54,7 |
Zweigelt | Blauer Zweigelt, Rotburger | rot | 497 | 24,4 | 461 | 21,9 |
Merlot | - | rot | 127 | 6,3 | 122 | 5,8 |
Grüner Veltliner | Weißgipfler | weiß | 71,4 | 3,5 | 87 | 4,1 |
Cabernet Sauvignon | - | rot | 78,2 | 3,8 | 82 | 3,9 |
Syrah | Shiraz | rot | 37,5 | 1,8 | 38 | 1,8 |
Roesler | - | rot | 24,3 | 1,2 | 20,6 | 1,0 |
Chardonnay | Morillon - im Bgld nicht verwendet | weiß | 24,2 | 1,2 | 15,7 | 0,7 |
St. Laurent | . | rot | 21,6 | 1,1 | 22,8 | 1,1 |
Welschriesling | - | weiß | 18 | 0,9 | 20,6 | 1,0 |
Blauer Burgunder | Pinot Noir, Blauer Spätburgunder | rot | 17,7 | 0,9 | 22,2 | 1,1 |
Cabernet Franc | - | rot | 13,1 | 0,6 | 9,4 | 0,4 |
Sauvignon Blanc | Muskat-Sylvaner | weiß | 7,8 | 0,4 | 7,6 | 0,4 |
Blauburger | - | rot | 6,5 | 0,3 | 10,3 | 0,5 |
Weißer Burgunder | Pinot Blanc, Klevner | weiß | 5,8 | 0,3 | 6,4 | 0,3 |
Muskateller | Gelber M., Roter M. / Muscat Blanc | weiß | 5,6 | 0,3 | 2,3 | 0,1 |
Müller-Thurgau | Rivaner | weiß | 3,8 | 0,2 | 5,6 | 0,3 |
Muskat-Ottonel | - | weiß | 3,1 | 0,1 | 2,5 | 0,1 |
Souvignier Gris | - | weiß | 3 | 0,1 | - | - |
Weißer Riesling | Riesling, Rheinriesling | weiß | 2,5 | 0,1 | 2,8 | 0,1 |
Rathay | - | rot | 2,2 | 0,1 | 2,1 | |
Furmint | - | weiß | 1,9 | 0,1 | - | -- |
Goldmuskateller | - | weiß | 1,3 | 0,1 | - | |
Scheurebe | Sämling 88 | weiß | 0,9 | - | 1,4 | 0,1 |
Traminer | Gewürztraminer, Roter T., Gelber T. | weiß | 0,8 | - | 0,5 | - |
Grauer Burgunder | Pinot Gris, Ruländer | weiß | 0,8 | - | 0,6 | - |
Muscaris | weiß | 0,7 | - | - | - | |
Goldburger | - | weiß | 0,6 | - | 0,9 | - |
Blütenmuskateller | - | weiß | 0,5 | - | - | - |
Rosenmuskateller | - | weiß | 0,4 | - | - | - |
Frühroter Veltliner | - | weiß | 0,3 | - | - | - |
Bouvier | - | weiß | 0,2 | - | 0,4 | - |
Blauer Portugieser | - | rot | 0,1 | - | 0,9 | - |
Rotgipfler | - | weiß | 0,1 | - | 0,1 | - |
Neuburger | - | weiß | - | - | 0,3 | - |
Roter Veltliner | - | weiß | - | - | 0,2 | - |
restliche Sorten | - | weiß/rot | 12 | 0,6 | 8 | 0,4 |
WEISSE SORTEN |
163 |
8 |
161 |
8 |
||
ROTE SORTEN |
1.872 |
92 |
1.944 |
92 |
||
GESAMT |
2.035 |
|
2.104 |
|
DAC-System
Ab dem Jahrgang 2007 wurde die herkunftskontrollierte Qualitätsstufe Mittelburgenland DAC eingeführt. Alle anderen Qualitätsweine müssen mit der Herkunft Burgenland, die Landweine unter der Weinbauregions-Bezeichnung Weinland Österreich vermarktet werden.Neben den allgemein gültigen DAC-Bedingungen gelten im speziellen folgende Regeln:
Die Weine müssen aus der Qualitätswein-Rebsorte Blaufränkisch bereitet worden sein. Die Angabe einer Großlage ist nicht gestattet, als kleinere geografische Einheiten können lediglich eine Gemeinde und bei der zweiten Kategorie verpflichtend eine Riede angegeben werden. Der Gehalt an Apfelsäure darf maximal 0,5 g/l, der Gehalt an Restzucker maximal 2,5 g/l betragen. Den Rotwein gibt es in drei verschiedenen Kategorien:
Classic: Der Geschmack muss sortentypisch, fruchtig und würzig sein; der Geruch einem typischen Sortenbuket; die Farbe einem gedeckten kräftigen rot entsprechen. Der Ausbau muss im traditionellen großen Eichenfass (kein bis kaum merkbarer Holzton) oder im Edelstahltank erfolgen. Der Alkoholgehalt muss zumindest 12,5 oder 13% vol betragen. Die Vermarktung der Weine darf nicht vor 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen.
Riede (Lage): Der Geschmack muss sortentypisch, fruchtig, würzig und kräftig sein. Der Ausbau muss im traditionellen großen Eichenfass oder gebrauchtem Barriquefass (kein bis leichter Holzton) erfolgen. Der Alkoholgehalt muss zumindest 13 oder 13,5% vol betragen. Die Vermarktung der Weine darf nicht vor dem 1. September des auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen.
Reserve: Der Geschmack muss sortentypisch, fruchtig, würzig und kräftig sein. Der Ausbau muss im traditionellen großen Eichenfass oder Barrique (merkbarer bis dominierender Holzton) erfolgen. Der Alkoholgehalt muss zumindest 13% vol betragen. Die Vermarktung der Weine nicht vor dem 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen.
Produzenten
Bekannte Produzenten des Weinbaugebietes Mittelburgnland sind Arachon T.FX.T, Bauer-Pöltl, Bayer Heribert, Draxler Andreas, Fuchs Christian, Gager Josef, Gesellmann Albert, Grenzlandhof Reumann, Heinrich Johann, Hofstädter Johann, Hundsdorfer Anton, Iby Anton, Iby-Lehrner, Igler Hans, Igler Josef, Kerschbaum Maria, Kerschbaum Paul, K+K Kirnbauer, Kovacs Matthias, Lang Stefan, Lehrner Paul, Moritz Alfred, Pfneisl, Prickler Herbert, Reumann Josef, Strehn Monika, Szemes, Tesch Josef, Vereinte Winzer Blaufränkischland, Weber Rudolf, Weber Thomas, Wellanschitz, Weninger Franz, Wieder Juliana, Winzerkeller Neckenmarkt und Wohlmuth Gerhard. Eine bekannte Winzervereinigung ist Eichenwald Weine.
Bilder: © ÖWM - Marcus Wiesner
Klassifizierte Weinproduzenten in Mittelburgenland 25
find+buy für Mittelburgenland 33
Aktuell verkostete Weine 333
Die interessantesten Rebsorten
Mehr Informationen im Magazin
- Weine mit spezieller Würze Weinbaugebiete in Österreich: Eisenberg
- Das Land des Blaufränkisch Weinbaugebiete in Österreich: Mittelburgenland
- Genussreiche Grenzregion Weinbaugebiete in Österreich: Rosalia
- Im Fokus: Grüner Veltliner Die Eleganten kommen
- Terroir und Landschaften im Burgenland Im Zentrum des Blaufränkisch-Universums
- BEST OF Burgenland Vieles neu an alten Ufern
- Österreich im Fokus Burgenland
- Mittelburgenland DAC Fruchtig, würzig, unverkennbar Blaufränkisch
- Reisetagebuch Burgenland Reisetagebuch Burgenland
- „Wir Winzer brauchen Rechtssicherheit in unsicheren Zeiten“ Interview: Alois Höllerer, Initiative „Glückliche Lage”