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Portugal VR Terras do Sado
Setubal DOC
Setubal DOC |
Setubal DOC - Beschreibung
Der nach der Stadt benannte DOC-Bereich an der atlantischen Küste liegt südöstlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon auf der Halbinsel Península Setúbal im zentralen Westen in der Region Península de Setúbal. Das Klima ist hier im Herbst von den Einflüssen des Atlantiks und vor allem durch kühle und sehr feuchte Luftströmungen aus der Tejo-Flussmündung geprägt. Die Reben wachsen hier auf kalkhaltigen, sandigen und tonigen Böden. Nach dem Portwein und dem Madeira handelt es sich um den dritten großen portugiesischen Dessertwein mit einer sehr alten Tradition. Der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638-1715) soll immer den Likörwein aus Setúbal für seine Festlichkeiten in Versailles verlangt haben. Der englische Weinautor Cyrus Redding (1785-1870) erwähnte lobend den Wein 1851 in seinem Buch „A History and Description of Modern Wine“. Um das Jahr 1860 wurde der Wein in drei Kontinente exportiert. Auf dieselbe Art wie beim Madeira, verlud man ihn vor dem Verkauf in Fässern auf Schiffe und beförderte ihn zweimal über den Äquator. Solche auf dem Etikett mit TVE (Torna Viagem) bezeichneten Flaschen aus dem Zeitraum 1870 bis 1890 lagern heute noch in den Kellern der Firma Fonseca.
Die Bezeichnung Moscatel de Setúbal oder Moscatel Roxo ist nur bei zumindest 85% Moscatel de Setúbal (Muscat d’Alexandrie) zulässig. Für den Rest sind Arinto, Boal Branco (Malvasia Fina), Moscatel Douro (Muscat Blanc) und der rötlichen Spielart Moscatel Roxo erlaubt. Wenn weniger als 85%, aber zumindest 67% Muskateller-Sorten verwendet wurden, darf er sich nur Setúbal nennen. Für die restlichen 33% aber auch noch eine Reihe anderer Weißwein- und Rotweinsorten zulässig. Zumeist ist der Wein ein Verschnitt aus verschiedenen Jahrgängen, in besonders guten Jahren gibt es auch einen Jahrgangs-Setúbal. Nach dem Abbeeren werden die Trauben sanft gepresst. Nach relativ kurzer Gärung in Gärfässern oder großen Betontanks wird diese bei einem Alkoholgehalt von etwa 12% vol und Restzucker unter 100 g/l durch Spriten mit reinem Alkohol (Weingeist) abgebrochen. Das Gärgut lagert nun zumindest sechs bis 12 Monate mit nachfolgendem Pressen und Filtrieren.
Der Jungwein reift nun in Eichen- oder Mahagonifässern in oxidativem Ausbau weiter. Einige Produzenten wie Fonseca fügen in dieser Phase Trauben zwecks Erhöhung der Fruchtigkeit hinzu. Der durch Verdunstung entstehende Verlust wird durch Weine gleichen Alters aufgefüllt. Das früher für ausgewählte Weine übliche Torna Viagem ist nicht mehr üblich. Die Reifung dauert zumindest fünf bis sechs Jahre, für besondere Qualitäten sogar 20 bis 25 Jahre. Die jüngeren Weine sind bernsteinfarben, die ganz alten cognacfarben mit Aromen nach Kaffee, Karamell und Honig. Die Weine weisen einen Restzucker bis 90 g/l und einen Alkoholgehalt von 18 bis 20% vol auf. Sie zeichnen sich durch jahrzehntelange Haltbarkeit aus.
Karte: Von Tschubby - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
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