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Traisental |
Traisental - Beschreibung
Eines der acht spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Niederösterreich. Es handelt sich übrigens um das einzige Weinbaugebiet des Mostviertels. Es liegt westlich von Wien, grenzt im Norden an die Donau und wird südlich von der niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten begrenzt. Der heutige Umfang ist 1995 durch Abtrennung vom Weinbaugebiet Donauland (heute Wagram) entstanden. Den Namen gab der 80 km lange Nebenfluss Traisen, der es von Herzogenburg im Süden bis Traismauer im Norden durchfließt und dann bei Krems in die Donau mündet.
Historie
Das Traisental ist ein uraltes Weinbaugebiet. Ein Traubenkerne-Fund aus der Bronzezeit 2.000 vor Christi sowie ein keltischer Bronzeeimer aus dem Jahre 450 vor Christi mit Trinkszenen bei einem Fest weisen es als eines der ältesten Weinbaugebiete Österreichs aus. Die Stadt Traismauer war eine alte Römerstadt, hier verlief der Limes, der Wall gegen die aus dem Norden andrängenden Germanen. Nach einer Legende sind die Nibelungen auf ihrem Weg zu König Etzel in Traismauer mit Wein bewirtet worden. Im Jahr 1673 wurden bei einer Weinverkostung Inzersdorfer Weine höher bewertet als aus der Wachau.
Klima & Böden
Der vorherrschende Bodentyp besteht aus trockenen, sandigen und schottrig-lehmigen Schichten. Das Klima unterliegt pannonischem und kontinentalem Einfluss, die Donau wirkt wärmeregulierend. Die größte Weinbau-Gemeinde ist Traismauer mit etwa 200 Hektar Rebfläche. In Inzersdorf besaßen schon um 1000 Stifte wie Passau und Salzburg Weingärten. Weitere Gemeinden sind Ambach, Angern, Atzenbrugg, Getzersdorf, Herzogenburg, Inzersdorf, Nasenberg, Nussdorf, Oberndorf, Oberwölbling, Reichersdorf, Sitzenberg-Reidling, Statzendorf, Waldlesberg und Würmla. Bekannte Rieden sind Engelreich, Gießgraben, Grillenbühel, Hausberg (950 genannt), Händlgraben, Pletzengraben, Rafasetzen, Wöbling und Zwirch.
Rebsortenspiegel
Im Jahre 2022 umfassten die Weingärten insgesamt 849 Hektar Rebfläche. Gegenüber 2015 mit 815 Hektar war dies eine Steigerung um 34 Hektar (4%). Der Anteil der Rotweinsorten beträgt 13% der Anteil der Weißweinsorten 87% Es dominiert mit weit über der Hälfte des Bestandes Grüner Veltliner, gefolgt von Zweigelt, Riesling, Muskateller und Müller-Thurgau.
Rebsorte
|
in Österreich
|
Farbe |
HA
|
%
|
HA
|
%
|
Grüner Veltliner | Weißgipfler | weiß | 528 | 62,3 | 478 | 58,6 |
Zweigelt | Blauer Zweigelt, Rotburger | rot | 69 | 8,1 | 75 | 9,2 |
Weißer Riesling | Riesling, Rheinriesling | weiß | 53 | 6,2 | 49 | 6,0 |
Muskateller | Gelber M., Roter M. / Muscat Blanc | weiß | 29 | 3,4 | 20 | 2,4 |
Müller-Thurgau | Rivaner | weiß | 20 | 2,3 | 27 | 3,3 |
Chardonnay | Morillon - in NÖ nicht verwendet | weiß | 19 | 2,2 | 16 | 1,9 |
Sauvignon Blanc | Muskat-Sylvaner | weiß | 15 | 1,7 | 13 | 1,5 |
Blauer Portugieser | - | rot | 15 | 1,7 | 29 | 3,5 |
Weißer Burgunder | Pinot Blanc, Klevner | weiß | 13 | 1,5 | 13 | 1,5 |
Frühroter Veltliner | Malvasier | weiß | 11 | 1,3 | 12 | 1,4 |
Blauburger | - | rot | 7 | 0,8 | 10 | 1,2 |
Neuburger | - | weiß | 5 | 0,6 | 9 | 1,1 |
St. Laurent | - | rot | 4,4 | 0,5 | 4,7 | 0,6 |
Merlot | - | rot | 4 | 0,5 | 3,6 | 0,4 |
Roter Veltliner | - | weiß | 3,6 | 0,4 | 3,8 | 0,5 |
Blauer Burgunder | Pinot Noir, Blauer Spätburgunder | rot | 3,5 | 0,4 | 3,9 | 0,5 |
Cabernet Sauvignon | - | rot | 3,3 | 0,4 | 3,2 | 0,4 |
Bouvier | - | weiß | 2,7 | 0,3 | 3,2 | 0,4 |
Muskat-Ottonel | - | weiß | 2,6 | 0,3 | 2,4 | 0,3 |
Blaufränkisch | - | rot | 0,6 | 0,1 | 2,9 | 0,3 |
Muskat-Ottonel | - | weiß | 2,6 | 0,3 | 2,4 | 0,3 |
Traminer | Gewürztraminer, Roter T., Gelber T. | weiß | 2,4 | 0,3 | 2,4 | 0,3 |
Welschriesling | - | weiß | 2,2 | 0,3 | 2,3 | 0,3 |
Roesler | - | rot | 2,1 | 0,2 | 1,8 | 0,2 |
Blütenmuskateller | - | weiß | 1,6 | 0,2 | - | - |
Muscaris | - | weiß | 1,2 | 0,1 | - | - |
Grauer Burgunder | Pinot Gris, Ruländer | weiß | 1,1 | 0,1 | 1,0 | 0,1 |
Syrah | Shiraz | rot | 1,1 | 0,1 | 0,9 | 0,1 |
Sylvaner | Grüner Sylvaner | weiß | 0,9 | 0,1 | 1,6 | 0,2 |
Blaufränkisch | - | rot | 0,6 | 0,1 | 2,9 | 0,3 |
Rotgipfler | - | weiß | 0,6 | 0,1 | 0,2 | - |
Scheurebe | Sämling 88 | weiß | 0,3 | - | 0,3 | - |
Goldburger | - | weiß | 0,2 | - | 0,6 | 0,1 |
Rathay | - | rot | 0,2 | - | 0,6 | 0,1 |
Rotgipfler | - | weiß | 0,6 | 0,1 | 0,2 | - |
Souvignier Gris | - | weiß | 0,4 | - | - | - |
Zierfandler | Spätrot | weiß | 0,1 | - | 0,2 | - |
Cabernet Franc | - | rot | 0,1 | - | 0,1 | - |
Furmint | - | weiß | 0,1 | - | - | - |
Goldmuskateller | - | weiß | 0,1 | - | - | - |
Jubiläumsrebe | - | weiß | 0,1 | - | - | - |
Blauer Wildbacher | - | rot | 0,1 | - | - | - |
Rosenmuskateller | - | rot | 0,1 | - | - | - |
restliche Sorten | - | weiß/rot | 26 | 3,1 | 20 | 2,5 |
WEISSE SORTEN |
|
weiß |
735 |
87 |
672 |
82 |
ROTE SORTEN |
|
rot |
114 |
13 |
143 |
18 |
GESAMT |
|
|
849 |
|
815 |
|
DAC-System
Ab dem Jahrgang 2007 wurde die herkunftskontrollierte Qualitätsstufe Traisental DAC eingeführt. Alle anderen Qualitätsweine müssen mit der Herkunft Niederösterreich, die Landweine unter der Weinbauregions-Bezeichnung Weinland vermarktet werden. Neben den allgemein gültigen DAC-Bedingungen gelten spezielle Regeln.
Es sind die Qualitätswein-Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling zugelassen. Die Weine müssen trocken ausgebaut sein. Ab dem Jahrgang 2016 wurde ein dreistufiges System eingeführt, um die Herkunft stärker zu betonen. Es gibt Untergrenzen für den Alkoholgehalt, aber gegenüber vorher keine Obergrenzen mehr. Das Datum für den Antrag zur Erlangung der Staatlichen Prüfnummer ist zeitlich gestaffelt. Bei positivem Bescheid (in der Regel innerhalb einer Woche) darf eine Vermarktung erfolgen:
- Traisental DAC, zum. 11,5% vol; 1. Jänner
- Traisenstal DAC mit Angabe Ort; zum. 12% vol; 1. Jänner
- Traisental DAC mit Angabe Ort u. Riede (Angabe „Ried“ u. Lagenname); zum. 12,5% vol; 1. Jänner
- Traisental DAC Reserve; zum. 13% vol; 1. Juli
Die Weine müssen geschmacklich eine charakteristische Typizität aufweisen. Für Grüner Veltliner: fruchtbetont, feine Würze, keine Botrytisnote, kein spürbarer Holzton (Toastaroma), ausgewogen, nicht alkohollastig. Für Riesling: duftig, aromatisch, elegant, mineralisch, keine Botrytisdominanz, kein Holzton, ausgewogen, nicht alkohollastig. Für Reserve: kräftige Stilistik, ausgeprägte Gebiets- und Sortenaromatik, dicht und lang im Abgang, ein zarter Botrytis- und Holzton ist zulässig.
Produzenten
Bekannte Weingüter sind Brindlmayer Karl, Dockner Thomas, Hauleitner Herwald, Herzinger Reinhard, Hofmann Rudolf, Holzer Andreas, Huber Markus, Kreimel Herbert, Neumayer Ludwig, Nolz Josef, Ott Thomas, Pernikl Walter, Preiß Friedrich, Schöller Hans und Steyrer Bernhard. Viele Betriebe sind Mitglied in der Vereinigung Traisentaler Weingärtner. Eine weitere große Winzervereinigung ist Traditionsweingüter Österreich. Eine Auswahl der besten Weine des Wedinbaugebietes stehen in der Schlossvinothek Traismauer zur kommentierten Weinverkostung und zum Verkauf bereit.
Bilder: © ÖWM - Marcus Wiesner
Klassifizierte Weinproduzenten in Traisental 3
find+buy für Traisental 5
Aktuell verkostete Weine 68
Die interessantesten Rebsorten
Mehr Informationen im Magazin
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