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Wachau |
Wachau - Beschreibung
Eines der acht spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Niederösterreich. Es wird von der Donau durchflossen, an deren nördlichen Uferhängen viele der meist terrassierten Weingärten liegen. Die zum Teil sehr steilen Rebflächen zählen zu den steilsten Weinbergen Österreichs. Das enge Tal entlang der Donau ist nur 33, das Weinbaugebiet 15 Kilometer lang. Die Pforte zum Westen bildet das Benediktinerstift Melk (seit 1089), im Osten wird es durch die über 1.000 Jahre alte Stadt Krems begrenzt. Im 5. Jahrhundert lebte bei Favianis (Mautern) der Mönch Severinus (410-482) inmitten von Weingärten, was einen Weinbau belegt. Der englische König Richard Löwenherz (1157-1199) wurde auf seiner Rückreise vom dritten Kreuzzug in der Nähe von Wien gefangen genommen und auf der Burg Dürnstein festgehalten.
König Heinrich II. (973-1024) schenkte 1002 die kleine Siedlung Liupna, das heutige Loiben, dem Kloster Tegernsee. Der Wiener Bürgermeister Karl Lueger (1844-1910) kredenzte um die Jahrhundertwende bei einem Ball Kaiser Franz-Joseph I. (1830-1916) einen Loibner Wein, der ihn mit den Worten: „Ich hätte nicht gedacht, dass es in meinen Ländern so guten Wein gibt“ kommentierte. Darauf schlug Lueger die Bezeichnung „Loibner Kaiserwein“ vor. Das Benediktinerstift Melk besaß Weingärten nicht nur in der Wachau, sondern auch in den Gemeinden Gumpoldskirchen, Pfaffstätten und Baden. In Rohrendorf bei Krems ist heute noch eine Rebfläche von rund 100 Hektar in Besitz des Stiftes; die 1113 von Leuthold von Kuenring geschenkt wurde.
Durch Wein aus dem Stiftskeller wurde im Jahr der zweiten Türkenbelagerung von Wien 1883 ein Brand gelöscht, der schon den Kirchturm erfasst hatte und die Glocken bedrohte. Im Jahre 1703 lagerten 24.000 Eimer Wein in den Kellern, das waren etwa umgerechnet 1,3 Millionen Liter! Schließlich konnte mit den Einnahmen aus dem Zehentwein im 18. Jahrhunderts der Umbau des Stiftes Melk zum heutigen Barock-Prachtbau erfolgen. Durch Klimaänderungen und strenge Abgaben kam es zum Niedergang der Weinkultur. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden durch Einführung neuer Sorten wie Veltliner und Riesling wieder Spitzenweine erzeugt.
Das Terrain ist meist flachgründig mit hohem und deshalb wärmespeicherndem Mineralgehalt. Die Böden setzen sich hauptsächlich aus Löss, Sand und Rigolen zusammen. In manchen Terrassenlagen ist die Humusauflage nicht stärker als 50 Zentimeter, darunter befindet sich der blanke Granit. Das atlantisch-pannonische Mischklima ist durch die feuchtigkeitsspendende Donau geprägt, die durch Reflexion wärmeverstärkend wirkt. Ein wichtiger Faktor für das besondere Klima ist der große sich positiv auswirkende Temperatur-Unterschied zwischen Tag und Nacht. Die Wachau wurde in der Kategorie „Kulturlandschaft“ 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Weinbau an beiden Donauufern
Die Wachauer Weinbaugemeinden erstrecken sich hauptsächlich links und einige auch rechts der Donau. Die Gemeinden am linken Ufer mit ihren wichtigsten Rieden (Lagen) sind:
Dürnstein (Katastral-Gemeinden Dürnsteiner Waldhütten, Oberloiben, Unterloiben, Rothenhof) mit Heudürr, Höhereck, Hollerin, Kaiserberg (Subriede Lichtensteinerin), Kellerberg (Subrieden Wunderburg, Küss den Pfennig), Liebenberg, Pfaffenberg, Schlossberg, Schütt und Supperin.
Loiben (Dürnstein-Katastral-Gemeinden Oberloiben, Unterloiben) mit Bockfüßl, Dinstlgarten, Frauenweingarten, Hochstrasser, Klostersatz, Kreutles, Loibenberg (Subrieden Langen Zung, Rauheneck, Rothenberg, Süßenberg), Mühlpoint, Oberhauser, Pichlhof, Schütt, Setzen, Steinertal, Trum und Wandl.
Spitz a. d. Donau (KG Gut am Steg, Schwallenbach, Vießling) mit Almenreith, Amtsgarten, Auleithen, Axpoint (Subriede Hochrain), Baumgartenthal, Brandstatt, Bruck, Burgberg (Subriede Tausendeimerberg), Donaugarten, Fluiding, Gasslreith, Point - Gut am Steg, Setzberg (Subrieden Fischkasten, Landstallen), Hartberg, Mühlgraben, Offenberg, Pluris, Singerriedel, Spitzer Birn, Spitzer Point, Steinborz, Tannen, Vogelleithen und Zornberg.
Weißenkirchen (KG Joching, St. Michael, Wösendorf) mit Achleiten, Altau, Angern, Buschenberg, Donauboden, Donaufeld, Frauengärten (Subriede Traben), Gaisberg, Harzenleiten, Hinter der Burg, Hinterkirchen, Hochrain (Subriede Ralais), Hinter Seiber, Kirchweg, Klaus, Kollmitz, Kollmütz, Pichlpoint (Subriede Pichl), Postaller, Ritzling, Steinriegl, Steinwand, Vorder Atzberg, Vorder Seiber, Weitenberg und Zwerithaler.
Bei Flohhaxn, Himmelstiege, Honivogl und Katzensprung handelt es sich um heute nicht mehr bestehende alte Rieden bzw. Weingärten, die heute als Bezeichnungen für Markenweine verwendet werden.
Die Gemeinden am rechten Ufer der Donau sind:
Bergern im Dunkelsteinerwald (KG Geyersberg, Maria Langegg, Nesselstauden, Oberbergern, Scheiblwies, Schenkenbrunn, Unterbergern, Wolfenreith) mit Donauleiten (Subriede Galiziberg) und Laach (Subriede Steinplatte).
Mautern a. d. Donau (Katastral-Gemeinden Baumgarten, Hundsheim, Mauternbach) mit Alte Point (Subriede Schlossberg), Burggarten, Ladoschn, Prebarn, Raubern, Silberbichl (Subrieden Bischofpoint, Kirschböck, Leukuschberg, Vom Stein, Zaum), Strudel, Süßenberg und Weingebirge.
Rossatz-Arnsdorf (Katastral-Gemeinden Mitterarnsdorf, Oberarnsdorf, Rossatz, Rührdorf, Unterarnsdorf) mit Altenweg, Frauenweingärten, Brunnthal, Höckgarten, Hoferthal, Johannserberg, Mitterbirg, Mugler (Subriede Goldberg), Kellerweingärten, Kirnberg, Kreuzberg, Poigen, Pointen (Subrieden Obere Pointen, Untere Pointen), Porzen, Scheibenthal, Steiger, Siegelstal, Trauntal (Subriede Uiberthal) und Zanzl.
Rebsortenspiegel
Im Jahre 2015 umfassten die Weingärten insgesamt 1.345 Hektar Rebfläche. Gegenüber 2009 mit 1.350 Hektar gab es keine Änderung. Der Anteil der Rotweinsorten beträgt 8,7% der Anteil der Weißweinsorten 91,3%. Die dominierenden Weißweinsorten Grüner Veltliner und Riesling belegen zusammen drei Viertel der Gesamtfläche.
Rebsorte - österr. Hauptname |
in Österreich offiziell zulässige Synonyme |
Farbe | Hektar 2015 |
%-Ant 2015 |
Hektar 2009 |
Grüner Veltliner | Weißgipfler | weiß | 766 | 56,9 | 704 |
Weißer Riesling | Riesling, Rheinriesling | weiß | 355 | 17,4 | 221 |
Zweigelt | Blauer Zweigelt, Rotburger | rot | 80 | 5,9 | 101 |
Müller-Thurgau | Rivaner | weiß | 65 | 4,8 | 86 |
Neuburger | - | weiß | 43 | 3,2 | 58 |
Weißer Burgunder | Pinot Blanc, Klevner | weiß | 33 | 2,4 | 42 |
Muskateller | Gelber M., Roter M. / Muscat Blanc | weiß | 26 | 1,9 | 17 |
Chardonnay | Morillon - in NÖ nicht verwendet | weiß | 20 | 1,4 | 20,5 |
Frühroter Veltliner | Malvasier | weiß | 13 | 0,9 | 17 |
Gem. Satz weiß | - | weiß | 10 | 0,7 | 17 |
Blauer Portugieser | - | rot | 9 | 0,6 | 13 |
Blauburger | - | rot | 7,5 | 0,6 | 9,5 |
St. Laurent | - | rot | 7,4 | 0,5 | 12 |
Sauvignon Blanc | Muskat-Sylvaner | weiß | 7,3 | 0,5 | 6,3 |
Muskat-Ottonel | - | weiß | 4,9 | 0,4 | 5 |
Blauer Burgunder | Pinot Noir, Blauer Spätburgunder | rot | 4,4 | 0,3 | 6 |
Gem. Satz rot | - | rot | 4,3 | 0,3 | 3,7 |
Traminer | Gewürztraminer, Roter T., Gelber T. | weiß | 3,0 | 0,2 | 2,5 |
Grauer Burgunder | Pinot Gris, Ruländer | weiß | 1,9 | 0,1 | 1,9 |
Cabernet Sauvignon | - | rot | 1,7 | 0,1 | 1,9 |
Roesler | - | rot | 1,5 | 0,1 | 0,7 |
Roter Veltliner | - | weiß | 1,0 | 0,1 | 1,7 |
Blaufränkisch | - | rot | 0,9 | 0,1 | 1,5 |
Merlot | - | rot | 0,8 | 0,1 | 0,8 |
Jubiläumsrebe | - | weiß | 0,7 | - | 0,6 |
Goldburger | - | weiß | 0,3 | - | 0,3 |
Sylvaner | Grüner Sylvaner | weiß | 0,3 | - | 0,3 |
Syrah | Shiraz | rot | 0,2 | - | 0,3 |
Zierfandler | Spätrot | weiß | 0,2 | - | 0,1 |
Rotgipfler | - | weiß | 0,2 | - | - |
Welschriesling | - | weiß | 0,2 | - | - |
Furmint | - | weiß | 0,2 | - | - |
Scheurebe | Sämling 88 | weiß | 0,2 | - | - |
Bouvier | - | weiß | 0,1 | - | 0,3 |
Rathay | - | rot | 0,1 | - | 0,1 |
and. weiße Sorten | - | weiß | 0,7 | - | 0,1 |
and. rote Sorten | - | rot | 0,3 | - | 0,1 |
WEISSE SORTEN | 1.228 | 91,3 | 1.200 | ||
ROTE SORTEN | 117 | 8,7 | 150 | ||
GESAMT | 1.345 | 100 | 1.350 |
DAC-System
Ab dem Jahrgang 2020 wurde die herkunftskontrollierte Qualitätsstufe Wachau DAC verpfllichtend eingeführt (für den Jahrgang 2019 war dies optional möglich). Alle anderen Qualitätsweine müssen mit der Herkunft Niederösterreich, die Landweine unter der Weinbauregions-Bezeichnung Weinland vermarktet werden. Neben den allgemein gültigen DAC-Bedingungen gelten spezielle Regeln. Die unter dem Markennamen der Winzervereinigung Vinea Wachau Nobilis Districtus in den Stufen Steinfeder, Federspiel und Smaragd produzierten Qualitätsweine bleiben als Bezeichnungen erhalten. Es gibt eine dreistufige Herkunftspyramide mit den Klassifikationsstufen Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Bei allen Weinen ist prinzipiell eine Handlese vorgeschrieben.
Gebietsweine: Die Trauben dürfen aus dem ganzen Weinbaugebiet Wachau stammen. Zugelassen sind die weißen Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder (Pinot Blanc), Grauburgunder (Pinot Gris), Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer, Frühroter Veltliner, Müller-Thurgau, Muskat-Ottonel und Roter Veltliner und die roten Blauburgunder (Pinot Noir), St. Laurent und Zweigelt, sowie auch Cuvées daraus und Gemischter Satz.
Ortsweine: Es gibt 22 geschützte Ortsangaben (siehe oben). Zugelassen sind die Weißweinsorten Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc und Traminer. Diese müssen reinsortig ausgebaut werden und dürfen keinen oder kaum merkbaren Holzton aufweisen.
Riedenweine: Die Trauben müssen aus 157 definierten Rieden (Lagen) stammen. Zugelassen sind nur die beiden Weißweinsorten Grüner Veltliner und Riesling. Die Weine dürfen keinen oder kaum merkbaren Holzton aufweisen und dürfen auch nicht angereichert werden. Die Stufen Steinfeder, Federspiel und Smaragd sind möglich.
Produzenten
Bekannte Produzenten sind Alzinger, Bäuerl Wolfgang, Bruch Richard, Dinstlgut, Domäne Wachau, Donabaum In der Spitz, Donabaum Sighardt, Eder Andreas, Eigl Christian, Fischer Josef, Frischengruber, Gallhofer, Gritsch Josef, Gritsch Mauritiushof, Gritsch Roman, Hick Maria & Manfred, Hirtzberger Franz, Hofstätter, Högl Josef, Höllmüller, Holzapfel Karl, Hutter Fritz, Jamek Josef, Kartäuserhof, Knoll Emmerich, Lagler Karl, Machherndl, Muthenthaler Martin, Nikolaihof, Pichler Franz Xaver, Pichler-Krutzler, Pichler Rudi, Pomaßl, Prager, Rixinger, Schmelz Johann, Schmidl Theresa, Schneeweis, Schneeweiss Anton, Schwarz Johann, Sigl Heinz, Tegernseerhof, Urbanushof Paul Stierschneider, Veyder-Malberg. Unter dem Markennamen Vinea Wachau Nobilis Districtus werden gebietstypische Qualitätsweine nach strengen Qualitätskriterien produziert.
Karte: Copyright ÖWM
Weißenkirchen: Egon Mark
Klassifizierte Weinproduzenten in Wachau 34
Aktuell verkostete Weine

93 WP hervorragend 42,00 €

86 WP sehr gut 10,50 €
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