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Weinviertel

Weinviertel - Beschreibung

Eines der acht spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Niederösterreich. Hier wurde schon von den Kelten vor Christi Geburt Weinbau betrieben. In der Gemeinde Stillfried fand man Traubenkerne der Kulturrebe Vitis vinifera, die auf 900 v. Chr. datiert wurden. Damit zählt sie neben dem burgenländischen Zagersdorf zu den ältesten Weinbau-Gemeinden Mitteleuropas. Nach einem alten Handelsweg von Wien in das tschechische Brünn (Brno) ist der typische Weinviertler Wein als Brünnerstraßler benannt. Das nördlich der Donau liegende, sanft hügelige Gebiet grenzt im Norden an Tschechien und erstreckt sich vom Manhartsberg im Westen bis an die Grenze der Slowakei im Osten.

Weinviertel - Falkenstein mit der Burg Falkenstein und Weingärten

Weinbaubereiche

Das Weinviertel ist aber kein geschlossenes Gebiet, sondern besteht aus vielen, teilweise kleinen Weingarten-Inseln. Früher war es in drei Bereiche gegliedert. Das waren Falkenstein, Retz und Mailberg.

Falkenstein

Der östliche Bereich Falkenstein beginnt im Süden nahe von Wien. Die wichtigsten Weinbau-Gemeinden mit den bekanntesten Rieden sind Bisamberg (Gabrissen, Jungenberg, Wiesthalen), Bockfliess, Falkenstein (Alsen, Eckartsberg, Kreuzberg, Rabenstein, Rosenberg), Enzersfeld (Sandtal), Gänserndorf, Herrnbaumgarten, Katzelsdorf, Kleinhadersdorf (Birthal, Bockgärten, Hochenleiten), Korneuburg, Langenzersdorf, Mannersdorf, Matzen, Mistelbach, Münichsthal (Seewansche Lagen), Poysbrunn, Poysdorf (Bürsting, Hermannschachern, Kirchbergen, Saurüsseln, Weiße Bergen), Schrattenberg, Stetten (Haidviertel, Hundsleiten, Mitterviertel, Neuberg, Zeiseneck), Wetzelsdorf, Wolkersdorf und Zistersdorf.

Weinviertel - Retz mit Weingärten

Retz & Mailberg

Der im Westen liegende Bereich Retz erstreckt sich von der Gemeinde Großriedenthal im Süden bis zur namensgebenden Gemeinde Retz im Norden. Die wichtigsten Weinbaugemneinden sind Eggenburg, Frauendorf, Haugsdorf, Hohenwarth-Mühlbach, Hollabrunn, Kleinhaugsdorf, Limberg, Maissau, Mühlbach am Manhartsberg, Ravelsbach, Retz mit Oberretzbach, Mitterretzbach und Unterretzbach (Altenberg, Klafel, Satzen, Züngel), Röschitz, Ruppersthal, Schrattenthal, Sitzendorf und Ziersdorf. Die Weinberge des Mailberg mit der Riede Hundschupfen bilden eine ganz spezielle klimatische Insel.

Weinviertel - Talkessel von Mailberg mit Weingärten

Klima & Böden

Die Bodentypen sind auf Grund des sehr weitgestreuten Gebietes sehr unterschiedlich, es dominieren aber Löss-, Lehm-, Urgestein- und Schwarzerde-Böden. Das Klima ist kontinental, nur im äußersten Osten gibt es einen pannonischen Einfluss. Die Sommer sind überwiegend heiß und trocken und die Winter kalt. Die Weingärten liegen etwa zwischen 200 und 250 Meter Seehöhe. Die besten Rieden befinden sich in Standorten mit besonders günstigem Kleinklima, das sind Bisamberg, Falkenstein, Mailberg und Retz. Im Jahre 2001 wurde die „Weinstraße Weinviertel“ zur Förderung des Weins und Kultur-Tourismus gegründet. Auf einer Länge von über 130 Kilometern sind 150 Gemeinden mit über 500 Weinbau-Betrieben beteiligt.

Weinviertel - topographische Karte

Rebsortenspiegel

Im Jahre 2022 umfassten die Weingärten insgesamt 13.911 Hektar Rebfläche. Gegenüber dem Jahre 2015 mit 13.858 Hektar war dies eine Reduktion um 53 Hektar (0,4%). Der Anteil der Weißweinsorten beträgt 79%, der Anteil der Rotweinsorten beträgt 21%. Die eindeutig dominierende Weißweinsorte Grüner Veltliner belegt die Hälfte, deshalb wird das Gebiet auch als „Veltliner-Land“ bezeichnet. Es folgen Es folgen Zweigelt, Welschriesling, Riesling, Müller-Thurgau und Muskateller.

Rebsorte
österreichischer
Hauptname

in Österreich
zulässige Synonyme

Farbe

 HA
2022

  %
2022

 HA
2015

  %
2015

Grüner Veltliner Weißgipfler weiß 6.975 50 6.672 48,1
Zweigelt Blauer Zweigelt, Rotburger rot 1.840 13,2 1.638 11,8
Welschriesling - weiß 926 6,7 1.091 7,8
Weißer Riesling Riesling, Rheinriesling weiß 693 5 562 4,1
Müller-Thurgau Rivaner weiß 454 3,3 546 3,9
Muskateller Gelber M., Roter M. / Muscat Blanc weiß 412 3,0 170 1,2
Weißer Burgunder Pinot Blanc, Klevner weiß 397 2,9 443 3.2
Chardonnay Morillon - in NÖ nicht verwendet weiß 379 2,7 271 2,0
Blauer Portugieser - rot 312 2,2 865 6,2
Blauburger - rot 240 2,7 383 2,8
Muskateller Gelber M., Roter M. / Muscat Blanc weiß 412 3,0 170 1,2
Sauvignon Blanc Muskat-Sylvaner weiß 216 1,5 119 0,9
Merlot - rot 135 1,0 106 0,8
Frühroter Veltliner Malvasier weiß 90 0,6 142 1,0
St. Laurent - rot 82 0,6 85 0,6
Cabernet Sauvignon - rot 80 0,6 74 0,5
Blauer Burgunder Pinot Noir, Blauer Spätburgunder rot 70 0,5 64 0,5
Roesler - rot 69 0,5 46 0,3
Traminer Gewürztraminer, Roter T., Gelber T. weiß 57 0,4 48 0,3
Roter Veltliner - weiß 55 0,4 66 0,5
Blütenmuskateller - weiß 39 0,3 - -
Muskat-Ottonel - weiß 37 0,3 41 0,3
Blaufränkisch - rot 30 0,2 28 0,2
Grauer Burgunder Pinot Gris, Ruländer weiß 29 0,2 15 0,1
Scheurebe Sämling 88 weiß 28 0,2 32 0,2
Neuburger - weiß 27 0,2 43 0,3
Syrah Shiraz rot 13,3 0,1 8,2 0,1
Goldmuskateller - weiß 13 0,1 - -
Rathay - rot 11 0,1 6,6 -
Bouvier - weiß 10 0,1 9,5 0,1
Muscaris - weiß 7 0,1 - -
Cabernet Franc - rot 6,9 - 2,4 -
Sylvaner Grüner Sylvaner weiß 5 - 7,7 0,1
Souvignier Gris - weiß 3,9 - - -
Goldburger - weiß 3,5 - 9,6 0,1
Rotgipfler - weiß 2,3 - 2,3 -
Jubiläumsrebe - weiß 1,5 - 0,9 -
Rosenmuskateller - ro 1,5 - - -
Blauer Wildbacher - rot 0,1 - 0,1 -
Furmint - weiß 0,1 - 0,1 -
Zierfandler Spätrot weiß 0,1 - 1,4 -
restliche Sorten - weiß/rot 193 1,4 276 2

WEISSE SORTEN

weiß

10.928

79

10.476

76

ROTE SORTEN

rot

2.983

21

3.382

24

GESAMT

13.911

13.858

 

DAC-System

Ab dem Jahrgang 2002 wurde die herkunftskontrollierte Qualitätsstufe Weinviertel DAC eingeführt. Es war das erste österreichische Weinbaugebiet nach dem neuen herkunftsorientierten DAC-System. Alle anderen Qualitätsweine müssen mit der Herkunft Niederösterreich, die Landweine unter der Weinbauregions-Bezeichnung Weinland vermarktet werden. Neben den allgemein gültigen DAC-Bedingungen gelten im speziellen folgende Regeln in einer zweistufigen Hierarchie:

Classic

Der Wein muss aus Grüner Veltliner bereitet worden sein. Er muss trocken mit maximal 6 g/l Restzucker ausgebaut sein (Standard bei trocken wäre 9 g/l). Der Alkoholgehalt muss zumindest 12% oder (ab Jahrgang 2010) maximal 12,5% vol, sowie in mit Beschluss vom Regionalkomitee deklarierten Ausnahmejahren auch 13% vol betragen. Als typische Eigenarten sind eine hellgelbe bis grüngelbe Farbe, ein typisches Sortenbukett sowie ein fruchtiger, würziger, pfeffriger Geschmack gefordert. Der Wein darf weder Botrytisnote noch Holzton (Toastaroma) aufweisen und nicht einseitig alkohollastig schmecken. Die Angabe einer Großlage ist nicht gestattet, als kleinere geografische Einheiten können eine Gemeinde und eine Riede angegeben werden. Ein Antrag zur Erlangung der staatlichen Prüfnummer darf ab 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres gestellt werden. Die Vermarktung bei positivem Bescheid darf jedoch nicht vor dem 1. März dieses Jahres erfolgen.

Reserve

Diese Stufe für kräftigere Weine wurde erst mit dem Jahrgang 2009 eingeführt. Der Wein muss eine dichte Struktur mit langem Abgang aufweisen. Ein zarter Botrytis- oder Holzton ist zulässig. Der vorhandene Alkoholgehalt muss zumindest 13% vol betragen. Die Abfüllung muss innerhalb des Herstellungsbetriebes und im Weinviertel erfolgen. Die Flaschen müssen mit einer spezifischen Kapsel versehen werden. Es dürfen Trauben, jedoch nicht Most zugekauft werden. Ein Antrag zur Erlangung der staatlichen Prüfnummer darf nicht vor dem 15. März des auf die Ernte folgenden Jahres gestellt werden. Zumindest vier von sechs Verkostern müssen zustimmen, dass der Wein in sensorischer Hinsicht den Bestimmungen entspricht.

Produzenten

Bekannte Produzenten im niederösterreichischen Weinbaugebiet Weinviertel sind unter anderem Baier Herbert, Bannert Manfred, Bauer Christoph, Bauer Norbert, Baumgartner Wolfgang, Diem Ewald, Diem Gerald, Dietzl Georg, Dommaier, Dürnberg, Eichberger Gotthard, Eminger Wilhelm, Faber-Köchl, Fabianek, Fidesser, Frank Harald, Girsch, Greilinger Reinhard, Gruber Röschitz, Hagenbüchl Fritz, Hagn Wolfgang, Hahn Paul, Haindl-Erlacher, Hebenstreit Manfred, Hirtl Martin, Hofbauer Ludwig, Hofbauer-Schmidt, Hofkellerei Stiftung Fürst Liechtenstein, Humer Andreas, H&M Hofer, Ipsmiller Konrad, Klein Julius, Laurenz V., Laurer, Leberwurst, Lobner Gerhard, Maurer Leopold, Minkowitsch Josef, Minkowitsch Roland, Mrozowski, Oberschil-Rieger, Pfaffl Roman, Pleil Christian, Pollerhof, Prechtl Franz, Pröll Andreas, Pröglhöf, Reinthaler Ernst, Respiz-Hof Kölbl, Rittler Leopold, Rücker Edmund, Ruttenstock, Salomon Josef, Scheit Bernhard, Schlossweingut Bockfliess, Schlossweingut Graf Hardegg, Schlossweingut Malteser Ritterorden, Schneider Gerald, Schuckert Rainer, Schulz Werner, Schwarzböck, Schwarz-Familie, Seher Wolfgang, Seifried, Setzer Hans, Sonnenhügel, Späth Benjamin, Stadler Johannes, Stift Franz, Stopfer Franz, Studeny Herbert, Sutter Doris & Leopold, Taubenschuss Helmut, Toifl Georg, Uibel Leopold, Walek Gerhard, Wannemacher Josef, Weber Willi, Weineck Martin, Weingartshofer Franz, Weinrieder, Weinwurm Georg, Wenzl Heribert, Woditschka Rudolf, Zeilinger-Wagner, Zens Josef, Zillinger Herbert, Zillinger Johannes, Zöchmann Reinhard und Zull Phillip.

Bilder: © ÖWM – Gerhard Trumler und Egon Mark

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aktuell 165.358 Weine und 25.033 Produzenten, davon 3.160 klassifizierte Produzenten.
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