aktuell 159.048 Weine und 24.646 Produzenten, davon 2.773 klassifizierte Produzenten.
Das traditionsreiche Weingut liegt in der Gemeinde Mertesdorf (Bereich Ruwer) am Stadtrand von Trier am Grüneberg im deutschen Anbaugebiet Mosel. Nach einer Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Dagobert I. (608-639) aus 633 ist bezeugt, dass das Trierer Benediktiner-Kloster St. Maximin bereits zu dieser Zeit in Mertesdorf Besitz an Gebäuden, Weinbergen und Ländereien hatte. Dies wurde dann 966 durch Kaiser Otto I. (912-973), dem Nachfolger von Karl dem Großen (742-814) bestätigt. Ein Großteil des Weinbergs ist aber erst später entstanden. Bis zum Jahre 1802 wurde Maximin Grünhaus von der Benediktiner-Abtei bewirtschaftet. Im Zuge der Säkularisation unter Napoleon (1769-1821) war der Betrieb bis 1810 unter französischer Verwaltung. In diesem Jahre kaufte nach einer Auktion der erste weltliche Besitzer das Gut, welches dann 1882 vom Ururgroßvater des jetzigen Besitzers erworben wurde. Seit 1981 wird das Gut in sechster Familiengeneration von Maximin von Schubert, Sohn von Dr. Carl von Schubert, geführt. Als Verwalter und Kellermeister fungiert Dipl. Ing. Stefan Kraml.
Die geschlossene Weinbergslage Maximin Grünhaus am Südhang des Grünebergs umfasst insgesamt 34 Hektar Rebfläche, die mit den Sorten Riesling (90%), Pinot Blanc (6%) und Pinot Noir (4% bestockt sind. Der Name „Grünhaus“ (am Grüneberg) ist vermutlich von den hier vereinzelt vorkommenden Adern von Diabas (Grünstein), einem marmorähnlichen grünlichen Vulkangestein abgeleitet. Außerdem war das alte Klostergebäude über Jahrhunderte in grün gefasst. Die Fläche besteht aus den drei sich im Bodentyp recht deutlich unterscheidenden Einzellagen (v.l.n.r. im Bild) Herrenberg, Abtsberg und Bruderberg. Sie entsprechen qualitätsmäßig der Klosterhierarchie Brüder (Wein für den einfachen Klosterbruder), Chorherren (Wein für die Maximiner Chorherren) und Abt (Wein der Äbte der Abtei Sankt Maximin). Alle drei befinden sich seit 1882 im Monopolbesitz der Familie.
Der nach Südosten bis Südwesten ausgerichtete Abtsberg in Form einer Kuppe in 140 bis 270 Meter Seehöhe mit 40 bis 75% Hangneigung umfasst 14 Hektar Rebfläche. Er wurde bereits im Jahre 966 erstmals urkundlich erwähnt. Weinbau wurde hier vermutlich aber schon im vierten Jahrhundert betrieben. Dieser Teil liegt in einem Seitental der Ruwer. Er gilt als die renommierteste Lage des Weinguts. Hier wird neben Riesling auch Pinot Noir angebaut. Der Untergrund besteht hauptsächlich aus bläulichem Devonschiefer. Im Zentrum befinden sich die besten Parzellen. Die fortlaufende Fläche des Abstberg bildet einen fließenden Übergang zum Herrenberg. Der Boden ist tendenziell flachgründiger und skelettreicher als im Herrenberg, was sich in der ausgeprägten Mineralität der Weine widerspiegelt. Die Weine zeichnen sich durch extreme Langlebigkeit aus.
Der nach Südosten ausgerichtete Herrenberg in 190 bis 290 Meter Seehöhe mit 20 bis zu 60% Hangneigung umfasst 19 Hektar Rebfläche. Hier wird neben Riesling auch Pinot Blanc kultiviert. Der an den Abstberg anschließende Teil ist ihm bezüglich Bodenbeschaffenheit und Ausrichtung sehr ähnlich. Der hintere Teil ist kühler, weniger steil und wird vom Wald des Grünebergs umfasst. Auch hier dominiert Devonschiefer, der im Herrenberg rötlich erscheint. In der Vergangenheit standen die Weine etwas im Schatten der Weine des Abtsbergs. Durch die sich ändernden klimatischen Bedingungen sind heute die Rieslinge der zwei Lagen qualitativ gleichwertig. Die Weine besitzen ebenfallös eine außerordentliche Entwicklungsfähigkeit und können über Jahrzehnte reifen.
Der nach Osten bis Südosten ausgerichtete Bruderberg in 140 bis 170 Meter Seehöhe mit 50 bis 70% Hangneigung umfasst nur ein Hektar Rebfläche, die ausschließlich mit Riesling bestockt ist. Er wird von einer gut erhaltenen römischen Wasserleitung durchzogen. Wie Im Abtsberg dominiert bläulicher Devonschiefer. Der angrenzende Wald bietet einen starken Schutz vor der Nordwestkälte. Eine frühe Morgensonne sowie ein früher Abendschatten machen ihn zur kühlsten Lage unseres Weinguts, in der rassig-lebendige Rieslinge entstehen.
Die Weine werden großteils mit weinbergs- und kellereigenen Naturhefen spontan vergoren und in den kühlen Kellern überwiegend im traditionellen großen Eichenholzfass ausgebaut. Das historische Etikett zeigt das Wappen der Familie von Schubert und eine Ansicht von Grünhaus mit den Weinbergen. Für die Qualitäts- und Kabinettweine wird eine weiß-grüne Kapsel, ab dem Prädikat Spätlese eine lange, schwarzweiße Wappenkapsel verwendet. Das Weingut ist Mitglied der Vereinigungen VDP (Verband deutscher Prädikatsweingüter) und Die Güter.