Das Weingut liegt in der Gemeinde
Saint-Julien im gleichnamigen Bereich im
Médoc (Bordeaux). Der aus einer Aufteilung der Baronie Beychevelle entstandene Besitz wurde im Jahre 1795 vom namensgebenden Bertrand Ducru erworben. Der zweite Namensteil leitet sich vom Kieselboden ab (beau caillou = schöner Kieselstein). Bei der
Bordeaux-Klassifizierung 1855 erhielt es den zweiten Rang (Deuxième Cru Classé). Angeblich ist die Klassifizierung angeblich der Tatsache zu verdanken, dass während der Sitzungen des Klassifizierungs-Komitees ständig Ducru-Beaucaillou ausgeschenkt wurde.
Im Jahre 1866 wurde das Anwesen von der Familie Johnson erworben, die es 1928 an Desbartes de Burke veräußerte. Schließlich wurde es im Jahre 1941 von Francis Borie (1890-1953) erworben. Dessen Sohn Jean-Eugène Borie (1921-1998) baute es dann zu einem Spitzenweingut aus. Der Besitz wird heute von seinem zweiten Sohn Bruno Borie geführt (erster Sohn ist François-Xavier Borie). Zum Besitz dieses Borie-Familienzweiges zählen unter dem Namen
Châteaux & Domaines Jean-Eugène Borie weitere Weingüter (siehe die eng verflochtene Borie- und Castéja-Familiengeschichte unter
Borie-Manoux).
Die Weinberge umfassen 70 Hektar Rebfläche mit Cabernet Sauvignon (70%) und Merlot (30%); früher vorhandene kleine Flächen mit Cabernet Franc und Petit Verdot wurden gerodet. Der extrem langlebige Rotwein (die Website nennt 35 Jahre) wird 18 Monate in zu 50 bis 80% neuen Barriques ausgebaut. Er wird zu den „Super-Seconds“ gezählt, das heißt, dass er auf Grund der hohen Qualität eigentlich den ersten Rang (Premier Cru Classé) verdienen würde. Als besonders herausragende Jahrgänge gelten 1966, 1978, 1982, 1986, 1995, 1996, 1998, 1999 und 2000. Der Zweitwein heißt „La Croix de Beaucaillou“.