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Luxemburg
Anbaugebiete in Luxemburg 2 Anbaugebiete
Luxemburg - Beschreibung
Die Weinbaugeschichte dieses Landes ist mit jenem der Mosel verbunden; dieser Fluss bildet auf einer Länge von 36 Kilometern die Grenze zu Deutschland. Östlich am anderen Ufer liegt das deutsche Anbaugebiet Mosel. Im gesamten Gebiet führten die Römer schon im 1. Jahrhundert v. Chr. den Weinbau ein. Im Mittelalter erfolgte durch die Gründung von vielen Klöstern ein Aufschwung des Weinbaus. Durch einen extrem kalten Winter 1709 wurden die Weinberge fast völlig zerstört. Nach Beschluss beim Wiener Kongress im Jahre 1815 musste das Großherzogtum Luxemburg alle Weinberge auf der anderen Seite des Flusses abtreten. Ab dem Jahre 1880 gab es einen großen Aufschwung durch ein Zollabkommen. Die aus der Sorte Elbling (damals 90% Anteil) gekelterten luxemburgischen Weine wurden größtenteils als Grundwein für Schaumwein oder als Verschnittwein nach Deutschland exportiert. Dies hatte aber nach dem Ersten Weltkrieg ein Ende.
Klimatisch befinden sich die Weinbaugebiete am Nordrand des europäischen Weinbaus. Die Weinberge erstrecken sich aufgeteilt in rund hundert Lagen in einer Breite von 300 bis 400 Metern über 40 Kilometer am Ufer der Moselle entlang von Schengen bis Wasserbillig. Sie liegen in den östlichen Kantonen Remich (mit den Hauptgemeinden Remich, Schengen und Wintrange) auf Schwemmlandböden und Grevenmacher mit hier vorherrschenden Kalksteinböden. Die Kalkböden sind vor allem ausgezeichnet für die Burgundersorten geeignet. Die kalten Temperaturen bewirken längere Reifezeiten und stark schwankende Erträge. Die hohen Ertragsgrenzen liegen bei 140 hl/ha für Rivaner und Elbling, sowie 120 hl/ha für die übrigen Sorten. Der säurebetonte Elbling wird hauptsächlich zu Crémants verarbeitet. Die Rebfläche umfasst rund 1.300 Hektar, von denen jährlich zwischen 100.000 bis 125.000 Hektoliter Wein produziert werden. Der Rebsortenspiegel 2016 (Kym Anderson):
Rebsorte |
Farbe |
Synonyme bzw. Name in Luxemburg |
Hektar |
Müller-Thurgau | weiß | Rivaner | 316 |
Pinot Gris | weiß | - | 196 |
Auxerrois | weiß | - | 190 |
Riesling | weiß | - | 162 |
Pinot Blanc | weiß | - | 160 |
Pinot Noir | rot | - | 121 |
Elbling | weiß | Räifrench | 86 |
Chardonnay | weiß | - | 30 |
Gewürztraminer / Traminer | weiß | - | 21 |
St. Laurent | rot | - | 4 |
Muscat Blanc | weiß | - | 1 |
Dakapo | rot | ? | |
Gamay | rot | ? | |
Muskat-Ottonel | weiß | ? | |
Silvaner | weiß | ? | |
restliche rote Sorten | rot | - | 1 |
restliche weiße Sorten | weiß | - | 12 |
Es gibt die umfassende Appellationsbezeichnung „Moselle Luxembourgeoise“ und für nach der Champagner-Methode hergestellte Schaumweine „Crémant de Luxembourg“. Im Jahre 1935 wurde die „Marque Nationale des Vins Luxembourgeois“ eingeführt. Der Vermerk „Marque Nationale - Appellation Contrôlée“ garantiert die staatliche Kontrolle von Herkunft und Qualität anhand einer analytischen und sensorischen Prüfung nach einem 20-Punktesystem bei zumindest 12 Punkten. Mit 14 Punkten erreicht ein Wein die Kategorie „Vin classé“, mit 16 Punkten „Premier Cru“ und mit 18 Punkten „Grand Premier Cru“. Die 2001 eingeführten Kriterien für „Vendange Tardive“ (Spätlese), „Vin de Glace“ (Eiswein) und „Vin de Paille“ (Strohwein) basieren auf Oechslegraden. Bei den „Vins Barrique“ handelt es sich zumeist um Weine aus Chardonnay. Hauptsächlich werden sortenreine Weißweine erzeugt, die Rebsorte ist neben Gemeinde und häufig auch Lage am Etikett vermerkt.
In nur 20 Jahren ist die Produzentenzahl von 1.200 auf unter 500 gesunken, da viele Kleinstgüter ihre Flächen verkauft haben. „Les Domaines de Vinsmoselle“ ist ein Zusammenschluss von sechs Winzergenossenschaften mit 450 Traubenlieferanten. Im Jahre 1966 wurde die „Organisation Professionnelle des Vignerons Indépendants (OPVI)“ mit rund 50 unabhängigen Winzer gegründet. Mit Jahrgang 2007 wurde von sieben Winzern aus diesem Kreis die „Charta“ gegründet. Diese verpflichten sich zu naturbelassener Weinproduktion mit strengen Regeln wie zum Beispiel Verzicht auf Anreichern und organische Düngung, sowie Ertragsbeschränkung mit maximal 60 hl/ha. Das ist somit rund die Hälfte der gesetzlichen Vorgaben in Luxemburg.
In der „Fédération des Producteurs Négociants“ sind Kellereien und Händler organisiert. Zu den bekanntesten Produzenten in Luxemburg zählen Mathis Bastian, Claude Bentz, René Bentz, Bernard-Massard, Caves Gales, Alice Hartmann, Jean Ley-Schartz, Caves St-Remy-Desom, Clos des Rochers, Clos Mon Vieux Moulin, Château de Schengen, Aly Duhr et Fils, Pundel-Hoffeld, Pundel-Sibenaler, Henri Ruppert, Krier Frères, Paul Legill, Jean Schlink-Hoffeld, Schmit-Fohl, Schram & Fils, Schumacher-Knepper, Schumacher - Lethal & Fils, Steinmetz-Jungers, Stronck-Pinnel, Sunnen-Hoffmann und Thill.
Aktuell verkostete Weine 168



