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Regionen

Umfassende Beschreibung aller europäischen Anbaugebiete, ihrer Rebsorten, Traditionen und gesetzlichen Regeln mit Karten.

Anbaugebiete in Niederlande 3 Anbaugebiete

Niederlande - Beschreibung

Das Königreich Niederlande (niederländisch Nederland und friesisch Nederlân) mit der Hauptstadt Amsterdam und dem Regierungssitz Den Haag besteht aus vier autonomen Ländern in Europa (Kernland) und in der Karibik (3 Inseln) nördlich des Äquators. Das größtenteils im nördlichen Westeuropa liegende Kernland umfasst 41.543 km² wird dort im Norden und Westen durch die Nordsee, im Süden von Belgien und im Osten von Deutschland begrenzt. Die Niederlande sind in zwölf Provinzen unterteilt. Gemeinsam mit dem Nachbarstaat Belgien und Luxemburg werden die Benelux-Staaten gebildet. 

Niederlande - Landkarte, Flagge und Inseln

Die drei Inselgruppen Bonaire (288 km²), Sint Eustatius (21 km²) und Saba (13 km²) bilden die Karibischen Niederlande und besitzen den Status „Bijzondere Gemeenten“ (Besondere Gemeinden) des Landes. Weitere niederländische karibische Gebiete sind kein Teil des Landes Niederlande, sondern autonome Länder im Königreich der Niederlande mit eigener Verfassung, Währung und Regierung. Das Staatsoberhaupt ist der jeweilige belgische König oder die belgische Königin, die durch einen Gouverneur vertreten werden. Dies sind Aruba (179 km²), Curaçao (444 km²) und Sint Maarten (34 km²).

Historie

Holland (Kernland der heutigen Niederlande) hatte im Spätmittelalter großen Einfluss auf den Spirituosen- und Weinhandel. Ab Ende des 16. Jahrhunderts stieg Holland zur führenden Seemacht weit vor den Ländern England, Frankreich, Portugal und Spanien auf. Um 1650 besaß Holland mit rund 10.000 Schiffen die größte Handelsflotte der Welt. Überall in Europa wurden alkoholische Getränke eingekauft und mit Schiffen in die Kolonien nach Nordamerika, Niederländisch-Indien (Indonesien), Neuseeland und Tasmanien gebracht. Ebenso waren die Holländer Hauptversorger der europäischen Länder. Der Hafen Rotterdam entwickelte sich zu einem Hauptumschlagsplatz für Wein. Die Holländer waren große Meister der Destillation und erzeugten riesige Mengen Genever (Kornwein) und Brandewijn (Brandy), der entweder pur oder als Beigabe zu Wein und Trinkwasser verwendet wurde. Die dadurch bewirkte Haltbarkeit war für die langen Schiffsreisen Voraussetzung.

Niederlande - Ankunft auf Java - Weinberg unterhalb von Schloss Neercanne bei Maastricht

Einfluss auf europäischen Weinbau

Als Folge davon setzte sich das Spriten von Weinen wie Malaga, Madeira, Portwein und Sherry durch. Auch der Siegeszug des Cognac ist den Holländern zu verdanken, denn sie inspirierten die Weinbauern der Charente, ihren Wein zu brennen. Zur Vervollkommnung trugen die Engländer bei, die Cognac in großen Mengen importierten und bestimmte Qualitäts-Ansprüche stellten. Um den Vorrat an populären Weinen zu vergrößern, wurde der Verschnitt mit einfachen Weinen exzessiv betrieben.

Die Holländer passten sich auch rasch und flexibel den Verbraucherwünschen an. Als in England im 16. Jahrhundert die Nachfrage nach Sack (gespritete Weine aus Spanien) und Süßweinen stieg, wurden aus Spanien, von den Kanarischen Inseln, von der portugiesischen Insel Madeira und von der griechischen Insel Kreta solche Weine in großem Umfang eingeführt. Dadurch hatte Holland einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung bestimmter Weintypen und erwarb sich umfangreiche Kenntnisse bezüglich Lagerung, Transport und Handel. Auf Grund ihrer speziellen Kenntnisse in dieser Technik waren es auch Holländer, die Mitte des 17. Jahrhunderts die Sümpfe im französischen Médoc trockenlegten und die Basis für den rasanten Aufschwung des Weinbaus schufen. Ein Weinbau ist aus dem Jahre 1324 in der südlichen Provinz Limburg nachgewiesen.

Weinbau in den Niederlanden

Die Einführung des Bieres, das sich verschlechternde Klima im Zuge der Kleinen Eiszeit, die Reblaus sowie die Eroberung der Niederlande durch Napoleon (1769-1821) machten den Weinbau praktisch zunichte, der letzte Weinberg bei Maastricht wurde aber erst 1946 aufgegeben. Er wurde dann Ende der 1960er-Jahre in kleinem Umfang wiederbelebt.

Es gibt die Landwein-Bereiche (g.g.A.) Drenthe, Flevoland, Friesland, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant, Noord-Holland, Overijssel, Utrecht, Zeeland und Zuid-Holland sowie die zwei Qualitätswein-Bereiche (g.U.) Mergelland und Maasvallei Limburg (grenzüberschreitend gemeinsam mit Belgien). Wichtige Rebsorten sind Auxerrois, Chardonnay, Gewürztraminer, Müller-Thurgau, Riesling, Pinot Gris, Pinot Blanc und Pinot Noir. Auf Grund geringen Alkoholgehalts müssen die Weine in der regel angereichert werden. Der bekannteste Betrieb in den Niederlanden ist Apostelhoeve bei Maastricht. Der Weinbedarf wird aber durch Import vor allem aus Deutschland gedeckt. Der Weinbau könnte durch den Klimawandel an Bedeutung gewinnen.

Landkarte: © Goruma 
Flagge: von Zscout370 - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link

Ankunft Java: Von Levinus Hulsius, Gemeinfrei, Link
Weinberg: Von Pivos, CC BY-SA 3.0, Link 
Quelle 1. Absatz: WIKIPEDIA Niederlande

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