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Barolo DOCG |
Barolo DOCG - Beschreibung
DOCG-Bereich für trockenen Rotwein in der italienischen Region Piemont, der nach der gleichnamigen 15 Kilometer südlich von Alba gelegenen Gemeinde benannt ist. Er wurde 1966 als DOC und 1980 mit der höchsten Klasse DOCG klassifiziert. Der Bereich umfasst rund 1.300 Hektar Rebflächen mit unzähligen Parzellen in den Langhe-Bergen mit den Gemarkungen (bzw. auch nur Teilen davon) Barolo, Castiglione Falletto, Cherasco, Grinziano, La Morra (mit einem Drittel der Fläche der weitaus größte Bereich), Monforte d’Alba, Novello Rossi, Serralunga d’Alba und Verduno. Es handelt sich vorwiegend um Südlagen auf steilen Hängen. Auf die historischen Kernbereiche Barolo, Castiglione Falletto, La Morra, Monforte und Serralunga entfallen mehr als 80 Prozent der gesamten Produktion.
Die Geburt des Barolo
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Wein nicht trocken ausgebaut. Durch den spät reifenden Nebbiolo und dadurch erst in der kalten Jahreszeit bis zum Dezember erfolgenden Gärung waren nur unzureichende Hefen vorhanden. Damit verblieb immer eine relativ hohe Restsüße im Wein. Zur Unterstützung wurde von Giulietta Falletti, Marquesa von Barolo (1785-1864) der französische Önologe Louis Oudart ins Land gerufen (möglicherweise handelt es sich aber aber um eine Namensverwechslung; siehe dort). Dieser verlegte den Gärprozess in neu angelegte unterirdische Weinkeller, sorgte für eine gleichbleibende Temperatur und legte großen Wert auf die Kellerhygiene.
Für die kellertechnischen Versuche stellte König Viktor Emanuel II. (1820-1878) sogar sein Jagdhaus Fontanafredda in den Bergen von Serralunga d’Alba (Provinz Cuneo) und sein Sohn Emanuele Alberto (1851-1894) die Weinberge zur Verfügung. Oudart baute um 1850 den Wein erstmals trocken aus (ähnliche Unterstützung leistete er später auch beim Barbaresco). Eine zweite Version benennt aber den Önologen Paolo Francesco Staglieno als maßgeblichen Entwickler des trocken ausgebauten Barolo. Dieser arbeitete von 1836 bis in die 1840er-Jahre unter anderem auf dem königlichen Weingut. Auf jeden Fall begann damit der unaufhaltsame Siegeszug des Barolo.
Bodentyp und Lagen
Die DOCG-Klassifikation beinhaltet auch die Erlaubnis, dass Weinberge bzw. Lagen (Vigna) auf dem Etikett aufscheinen dürfen. Die besten sind Arborina, Arione, Cannubi, Cerequio, Brunate, Bussia, Fisaco, Francia, La Serra, Lazzarito, Monprivato, Ornato, Ravera, Rocche, Sarmazza und Vigna Rionda. Der Barolo wird reinsortig aus dNebbiolo gekeltert (die früher erlaubte Zugabe von Barbera ist nicht mehr erlaubt), die hier beste Bedingungen vorfindet.
Es gibt es zwei verschiedene Bodentypen. In den Gemarkungen Barolo und La Morra herrscht kalkhaltiger Mergel vor (Tortonium). Diese Weine sind etwas milder und reifen schneller. Der zweite Bodentyp mit höherem Gehalt an Sandstein in den Gemarkungen Castiglione Falleto, Monforte und Serralunga (hier Helvetium) erbringt intensivere Weine, die eine längere Reifezeit benötigen. Alle Baroloweine weisen jedoch Gemeinsamkeiten auf. Das ist eine granatrote Farbe, relativ hoher Alkohol-, Tannin- und Säuregehalt sowie Aroma nach Pflaumen, Rosen, Teer und Lakritze.
Ausbau
Ein Barolo braucht eine lange Reifezeit von bis zu zehn Jahren und mehr, um die Gerbstoffhärte komplett abzulegen. Die Farbe wandelt sich dabei von rubin zu ziegelrot. Er ist extrem lange bis zumindest 25 Jahre und länger haltbar. Zu recht genießt er Kultcharakter; die Italiener bezeichnen ihn als „Wein der Könige - König der Weine“.
Der Barolo muss 38 Monate, davon 18 in Holz, der Riserva 62 Monate, davon 18 in Holz reifen. Für beide gilt ein Mindest-Alkoholgehalt von 12,5% vol. Es gibt auch eine bittere Variante „Barolo Chinato“, die mit Chinarinde und anderen Gewürzen versetzt und auf rund 16% vol aufgespritet wird. Ab Mitte der 1990er-Jahre begann man neue Techniken wie kurze Maischestandzeit, Maischeerhitzung und Barrique-Ausbau zu erproben. Als besondere Jahrgänge gelten 1982, 1985, 1988, 1989, 1990, 1993, 1995, 1996, 1997, 2000, 2002, 2004, 2006, 2007 und 2010.
Produzenten
Zu den bekanntesten Produzenten im Bereich Barolo zählen unter anderem Angelo Negro, Altare, Ascheri, Azelia, Batasiolo, Bel Colle, Silvano Bolmida, Borgogno, Chiara Boschis, Brezza, Brovia, Cabutto, Cagliero, Cavallotto, Ceretto, Chiarlo, Aldo Conterno, Giacomo Conterno, Paolo Conterno, Cordero di Montezemolo, Cascina Cucco, Damilano, Deltetto, Domenico Clerico, Erbaluna, Fontanafredda, Gianni Gagliardo, Gaja, Giacosa Bruno, La Spinetta, Manzone, Marcarini, Marchesi di Barolo, Franco M. Martinetti, Bartolo Mascarello, Guiseppe Mascarello, Massolino, Mauro Molino, Monti, Piazzo, Pertinace, Pira Luigi, Principiano, Prunotto, Ratti, Rinaldi Giuseppe, Rocca Giovanni, Sandrone, Scarpa, Terre del Barolo, Vajra, Mauro Veglio, Vietti, Gianni Voerzio und Roberto Voerzio.
Schloss: von A. M. Frukko - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Karte: von Pelaverga - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Barolo: von Megan Mallen - Flickr: Piemonte, Italy, CC BY 2.0, Link
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