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Anbaugebiete in Portugal 16 Anbaugebiete
Portugal - Beschreibung
In der Antike brachten Phöniker, Griechen und Römer Rebstöcke auf die iberische Halbinsel. Unter der langen maurischen Herrschaft vom 8. bis zum 12. Jahrhundert stagnierte zwar der Weinbau, kam jedoch trotz des Alkoholverbotes nicht völlig zum Erliegen. Wie in vielen anderen Ländern beeinflusste der römisch-katholische Mönchsorden der Zisterzienser den Weinbau entscheidend, im 12. Jahrhundert gründeten sie in Portugal 18 Klöster. König Dinis (1279-1325) förderte Landwirtschaft und Weinbau in so großem Umfang, dass mit den Erträgen eine Handelsflotte aufgebaut und damit die Basis für den Aufstieg zur Weltmacht geschaffen wurde. Er erhielt deshalb den Beinamen „Rei lavrador“ (König der Bauern). Unter den Avis-Königen, besonders Emanuel I. (1469-1521), stieg Portugal zu einer führenden europäischen Handels- und Seemacht auf. Heinrich der Seefahrer (1394–1460) initiierte Entdeckungsreisen an der westafrikanischen Küste. Auf der wiederentdeckten Insel Madeira wurden Muskateller- und Malvasia-Trauben angepflanzt. Es entstand ein florierender Weinhandel mit England.
Der berühmteste und bekannteste Wein Portugals ist unbestritten der Portwein. Dessen großer Siegeszug begann, als im Jahre 1703 der Methuen Treaty Vertrag zwischen England und Portugal abgeschlossen wurde. Dieser sah große Zollermäßigungen für die Einfuhr portugiesischer Weine vor. Bereits im Jahre 1756 wurden durch den berühmten Premierminister Marquês de Pombal (1699-1782) angeordnet, genaue Abgrenzungen für das Douro-Gebiet festgelegt. Dieses zählt somit neben Chianti zu den allerersten herkunftskontrollierten Gebieten. Eine besondere Rolle im Portweinhandel spielte das im Jahre 1790 in Porto eröffnete Factory House, in dem die britischen Faktoren untereinander ihre Geschäfte verhandelten und abschlossen. Mit über 50% ist Portugal der weltweit größte Produzent von Korken, davon kommt rund die Hälfte aus der Provinz Alentejo.
Im 19. Jahrhundert wurden durch Mehltau und Reblaus die meisten Rebflächen Portugals vernichtet. Erst ab 1930 kam es zu einem Wiederaufbau. Nach Ende der Diktatur im Jahre 1974 begann der Umstieg von der Produktion billiger Massenweine auf Qualitätsprodukte. Auf Grund des Klimas ist das Land ideal für den Weinbau, denn der weinbautreibende nördliche Teil Portugals hat reichlichen Niederschlag und lange, schöne Sommer. Die Böden bestehen großteils aus Granit und Schiefer. Weinbau ist in Portugal ein äußerst wichtiger Wirtschaftsfaktor, denn es leben rund 15% der Bevölkerung davon. Im Jahre 2012 wurden von 233.000 Hektar Rebfläche 6,32 Mio hl Wein produziert. Zu 30% werden Weißweine und zu 70% Rosé- und Rotweine erzeugt. Zu den bekanntesten portugiesischen Weinen zählen die Dessertweine Madeira und Portwein, sowie Vinho Verde. Jedoch haben der 1942 kreierte Roséwein Mateus von der im selben Jahr gegründeten Firma Sogrape und ähnliche Produkte wie Lancers von der Firma Fonseca mit rund 40% des Export-Volumens schon lange diesen Rang abgelaufen.
Rebsortenspiegel
Eine Besonderheit sind die unzähligen einheimischen Reben. Im „Land der 500 autochthonen Rebsorten“ wurden diese früher großteils als Gemischter Satz angebaut. Die häufig gleichen Namen bzw. Synonyme sorgen für Verwirrung, doch werden durch DNA-Analysen immer mehr Abstammungen geklärt. Erst in den 1980er-Jahren wurde vor allem auf Grund von EU-Bestimmungen bezüglich Qualitätsweinen begonnen, rebsortenreine Weingärten anzulegen. Viele der zum weitaus überwiegenden Teil einheimischen Rebsorten gibt es (zum Teil mit anderen Namen) auch im angrenzenden Spanien. Unter den ersten 20 in der Tabelle befindet sich mit einer einzigen Ausnahme (Syrah) keine internationale Sorte. Der Rebsortenspiegel 2010:
Rebsorte | Farbe | Synonyme bzw. Name in Portugal | Hektar |
Tempranillo | rot | Aragonez, Tinta Roriz, Tinta Santiago | 16.706 |
Touriga Franca | rot | früher Touriga Francesa | 11.582 |
Castelão Francês | rot | Castelão, João Santarém | 11.086 |
Touriga Nacional | rot | Carabuñera, Mortagua, Touriga Fina | 10.175 |
Fernão Pires | weiß | Maria Gomes, Molinha | 9.376 |
Trincadeira Preta | rot | Tinta Amarela, Trincadeira | 9.246 |
Síria | weiß | Códega, Crato Branco, Roupeiro | 7.145 |
Tinta Barroca | rot | Boca de Mina, Tinta Barocca | 5.939 |
Arinto | weiß | Arinto de Bucelas, Pedernã | 4.446 |
Rufete | rot | Rifete, Rufeta, Tinta Pinheira | 4.183 |
Baga | rot | Baga de Louro, Moreto | 4.108 |
Marufo | rot | Brujidera, Mourisco | 4.008 |
Syrah | rot | - | 3.501 |
Loureiro | weiß | Branco Redondos, Loureira, Marqués | 3.469 |
Alicante Henri Bouschet | rot | - | 3.322 |
Trousseau Noir | rot | Bastardinho, Bastardo | 3.149 |
Palomino | weiß | Listrão, Malvasia Rei, Palomino Fino | 3.033 |
Malvasia Fina | weiß | Arinto do Dão, Assario, Boal, Gual | 2.930 |
Vinhão | rot | Sousão, Espadeiro Basto | 2.482 |
Mencía | rot | Jaen, Jaen du Dão, Loureiro Tinto | 2.454 |
Alvarinho | weiß | Albariño, Azal Blanco | 1.989 |
Cabernet Sauvignon | rot | - | 1.671 |
Tinta Carvalha | rot | Preto Gordo, Tinta Carvalha du Douro | 1.311 |
Rabigato | weiß | Preto Gordo, Tinta Carvalha du Douro | 1.273 |
Antão Vaz | weiß | Antonio Vaz | 1.252 |
Caladoc | rot | - | 1.197 |
Vital | weiß | Boal Bonifacio, Malvasia Corada | 1.182 |
Alfrocheiro | rot | Albarín Negro, Tinta Bastardinha | 1.180 |
Trajadura | weiß | Treixadura (Spanien), Trajadura Branca | 1.171 |
Diagalves | weiß | Carnal, Dependura, Diego Alves | 1.156 |
Azal Branco | weiß | Azal, Azal da Lixa, Carvalha | 1.072 |
Damaschino | weiß | Alicante Branco | 1.037 |
Malvasia Preta | rot | Moreto, Mureto, Pinheira Roxa | 1.003 |
Bical | weiß | Bical de Bairrada, Borrado das Moscas | 924 |
Rabo de Ovelha | weiß | Rabigato, Rabo de Ovelha de Cola Res | 908 |
Moreto do Alentejo | rot | Moreto, Morito | 900 |
Chardonnay | weiß | - | 803 |
Merlot | rot | - | 772 |
Santarena | rot | Santareno | 739 |
Avesso | weiß | Bornal, Bornão, Borracal Branco | 685 |
Seara Nova | weiß | - | 681 |
Negramoll | rot | Mollar, Saborinho, Tinta de Madeira | 676 |
Muscat d’Alexandrie | weiß | - | 647 |
Côdega de Larinho | weiß | Côdega do Larinho | 629 |
Gouveio Real | weiß | - | 582 |
Weinrecht
Im August 2009 wurde die EU-Weinmarktordnung mit grundlegenden Änderungen der Weinbezeichnungen und Qualitätsstufen gültig. Es gibt folgende neue Bezeichnungen bzw. Qualitätsstufen (siehe dazu auch detailliert unter Qualitätssystem). Die traditionellen Begriffe Vinho Regional und DOC sind weiterhin alternativ möglich:
- Vinho (früher Vino de Mesa bzw. Tafelwein) = Wein
- IGP oder IG bzw. alternativ VR = Landwein
- DOP bzw. alternativ DOC = Qualitätswein
Vinho: Weine ohne engere Ursprungsbezeichnung. Bei dieser untersten Qualitätsstufe handelt es sich zumeist um Verschnitte aus verschiedenen Anbaugebieten.
IGP oder IG (Indicação Geográfica Protegida) oder Vinho Regional:
Ein Landwein mit geschützter geographischer Angabe. Die Vorschriften enthalten bestimmte Kriterien wie z. B. Rebsorte (zum. 85% müssen aus dem Bereich stammen) und Alkoholgehalt, bieten aber relativ großen Spielraum. Es gibt 14 Landwein-Bereiche; siehe die Aufstellung unten.
IPR (Indicacão de Proveniencia Regulamentada):
Die frühere Vorstufe zu DOC wurde im Jahre 2011 aufgelassen.
DOP (Denominação de Origem Protegida) oder DOC (Denominacão de origem controlada):
Ein Qualitätswein mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Es sind Rebsorten, Mindestreifezeiten in Fässern und Flasche, Mindestwerte für Alkoholgehalt, Säure und Gesamtextrakt (Trockenextrakt), sowie Farbe und Aroma vorgeschrieben. Vor der Vermarktung muss eine sensorische und analytische Prüfung erfolgen. Es gibt rund 30 Qualitätswein-Bereiche; siehe die Aufstellung unten.
Sonstige Bezeichnungen: Für das Alter bzw. bezüglich Reifung eines Weines gibt es die Bezeichnungen Verde (grün, keine Alterung), Maduro (alt oder gereift im Fass), Reserva (Rotweine drei Jahre alt, davon eines in Flasche, Weißwein ein Jahr, davon sechs Monate in Flasche), Garrafeira (wie Reserva und höherer Alkoholgehalt) und Velho (Rotwein drei, Weißwein zwei Jahre alt). Die am Flaschen-Etikett angeführten Süßigkeitsgrade sind seco = trocken, meio seco = halbtrocken, meio doce = halbsüß und doce (auch adamado, suave) = süß.
Weinbaugebiete
Im folgenden eine Aufstellung der IGP- und DOP-Bereiche alphabetisch nach den portugiesischen Regionen (bekannte Weingüter sind jeweils dort angeführt):
Alentejo
- Alentejano (IGP)
- Borba
- Evora
- Granja-Amareleja
- Moura
- Portalegre
- Redondo
- Reguengos
- Vidigueira
- Biscoitos
- Graciosa
- Pico
- Duriense (IGP)
- Porto e Douro (für Portwein)
- Alenquer
- Arruda
- Bucelas
- Carcavelos
- Colares
- Lisboa - früher Estremadura (IGP)
- Lourinhã
- Óbidos
- Torres Vedras
- Madeirense
- Terras Madeirenses (IGP)
Península de Setúbal - früher Terras do Sado (IGP)
Tejo (früher Ribatejo)
- Transmontano (IGP)
- Rios do Minho (IGP)
Douro: Von Thomas Istvan Seibel; aus Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Link
Portweinglas: Von Jon Sullivan, Gemeinfrei, Link
Portugal Karte: ViniPortugal
Klassifizierte Weinproduzenten in Portugal 30
Einkaufsquellen für Portugal 22
Aktuell verkostete Weine 718

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